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Datenträger

Fehlendes Makro

Das Makro „Getestet“ konnte nicht gefunden werden.

 *  [1]: [:Terminal: Ein Terminal öffnen]

Umsteiger von Windows auf Linux fragen sich oft, wo die gewohnten Laufwerksbuchstaben zu finden sind. Die Antwort ist einfach: es gibt sie nicht. Datenträger und Dateisysteme werden unter Linux ganz anders und wesentlich flexibler gehandhabt. Wie, das erklärt dieser Artikel. (Hintergrundinformationen und weitere Erläuterungen finden sich unter Datenverwaltung.)

"Wo" sind die Datenträger?

Datenträger lassen sich auf zweierlei Arten beschreiben:

  1. Sie befinden sich physikalisch an einem bestimmten Ort (Partition einer Festplatte, CD-ROM, Netzwerkfreigabe, MP3-Player,...)

  2. Sie werden im System an einer bestimmten Stelle verwendet (C:''', D:''', ... H:''' oder /home, /media/cdrom, /media/camera, /home/benutzer/mp3, ...) Die ersten dieser Beispiele sind die von Windows bekannten Buchstaben, die letzteren sind schlicht Verzeichnisse in einem Linux-System. Beliebige Verzeichnisse? Im Prinzip ja. Unter Linux lässt sich der Ort, an dem man auf einen Datenträger zugreifen kann, beliebig festlegen. An der Stelle des Verzeichnisses /home/benutzer/mp3 könnte sich technisch gesehen eine Festplattenpartition befinden, eine CD-ROM, ein mobiles Gerät, eine USB-Platte - ganz wie man es gerade benötigt. Wozu ist das nun gut? Ein Beispiel: Bei der Installation des Betriebssystems wurde einfach alles auf eine einzige Partition gelegt, das System wie auch die Dateien der einzelnen Benutzer. Was geschieht, wenn man jetzt diese Benutzerdaten auf eine andere Partition verlagern will? Unter Windows sind die Daten dann unter einem anderen Laufwerksbuchstaben erreichbar - statt C:\Dokumente und Einstellungen heißt es D:\Dokumente und Einstellungen. Und unter Linux? /home bleibt /home, ob darunter nun die einzige Partition der einzigen Festplatte liegt, die dritte Partition auf dem externen Firewirelaufwerk oder eine Netzwerkfreigabe auf irgendeinem Server. == Wie erfolgt der Zugriff auf Datenträger? == Jeder beliebige Datenträger kann jederzeit an einer beliebigen Stelle in den großen Verzeichnisbaum "eingehängt" werden. Dieser Vorgang wird auch als "einbinden" oder "mounten" bezeichnet. Zwischen dem physischen Ort und dem Zugriffsort besteht kein erzwungener und oft störender Zusammenhang. Das Einhängen erfolgt mit Hilfe des Befehls mount. ⚓︎ == Wie heißen die Datenträger? == {{{#!Hinweis Wichtiger Hinweis für Edgy-User Ab Edgy Eft (Version 6.10) werden die Laufwerke nicht mehr per Geräteangabe /dev eingebunden, sondern per UUID. In manchen Fällen geht dies aber schief. Man kann nach wie vor die herkömmliche Angabe benutzen. }}} Die Geräte sind unter Linux nach einem einfachen Schema benannt: * Zuerst steht immer das Verzeichnis /dev/. In diesem Verzeichnis finden sich alle "Gerätedateien"; über Gerätedateien lässt sich die Hardware ansprechen. (Anmerkung: Unter Linux ist alles eine Datei, was Daten annehmen und/oder liefern kann - also buchstäblich alles. Das ist eins der ebenso simplen wie genialen Grundprinzipien von unixartigen Systemen.) An nächster Stelle kommt die Art des Gerätes: * IDE-Festplatten (also fast alle "normalen", internen Festplatten) beginnen mit den Buchstaben hd * "Normale" CD/DVD-Laufwerke (ATAPI) beginnen ebenfalls mit hd, denn sie werden ebenso wie IDE-Festplatten angeschlossen. * SCSI-Festplatten (dazu zählen auch Festplatten, die über USB oder Firewire angeschlossen sind) beginnen mit sd * externe oder SCSI-CD/DVD-Laufwerke beginnen mit scd Dann kommt der Anschluss an die Reihe - es gibt ja mehrere IDE/ATAPI- oder SCSI-Anschlüsse: * bei IDE-Geräten (interne Festplatten und CD-ROM-Laufwerke) ist wichtig, mit welchem IDE-Anschluss das Gerät verbunden ist. Jeder Anschluss kann zwei Geräte aufnehmen (sogenannte "Master" und "Slave"). * Das Master-Gerät am ersten IDE-Anschluss bekommt den Buchstaben a (/dev/hda) * Das Slave-Gerät am ersten IDE-Anschluss bekommt den Buchstaben b (/dev/hdb) * Das Master-Gerät am zweiten IDE-Anschluss bekommt den Buchstaben c (/dev/hdc) * Das Slave-Gerät am zweiten IDE-Anschluss bekommt den Buchstaben d (/dev/hdd) * bei SCSI-Festplatten werden die Buchstaben der Reihe nach verwendet. (/dev/sda, /dev/sdb, /dev/sdc usw.) * SCSI- oder externe CD-ROMS werden mit Zahlen bei 0 beginnend numeriert. (/dev/scd0, /dev/scd1 usw.) * Festplatten sind darüber hinaus in Partitionen unterteilt. Es gibt zwei Arten von Partitionen: * die "klassischen" primären Partitionen werden von 1 bis 4 numeriert (/dev/hda1, /dev/sdb3 usw.) * eine der primären Partitionen kann als erweiterte Partition weitere "Partitionen", die sogenannten logischen Laufwerke enthalten. Deren Benennung beginnt in jedem Fall bei der Ziffer 5 (/dev/hdb5, /dev/sda12 usw.) * RAID-Geräte beginnen mit md und werden dann mit 0 beginnend hochgezählt (dev/md0, /dev/md1 usw.) * Logische Volumes, wie sie von LVM oder EVMS erzeugt werden, finden sich an gesonderter Stelle. Hierzu empfiehlt sich die Lektüre der jeweiligen Anleitung. {{{#!Hinweis Ab Feisty Fawn werden viele IDE-Festplatten via libata angesprochen. Dies bedeutet in der Praxis, dass auch IDE-Platten mit dev/sdx angesprochen werden, genauso wie SCSI-Laufwerke. }}} ⚓︎ == Alternativen zu "Gerätenamen" == Die Benennung von Geräten (wie /dev/hda5) kann sich verändern, zum Beispiel bei mobilen Datenträgern oder wenn Festplattenkabel im Computer umgesteckt werden. Um dies zu umgehen, können die UUID (eindeutiger Bezeichner, der beim Formatieren vergeben wird) oder das Label des Gerätes (Name der Festplatte, zum Beispiel Daten

    ) angegeben werden: {{{#!Text UUID=fca07690-be07-4520-858b-ff817ceab744 /media/geraet_1 [...] LABEL=Daten /media/geraet_2 [...] }}} Sollten diese Angaben nicht bekannt sein, kann einer der folgenden Befehle verwendet werden, nachdem das Gerät normal eingehängt wurde: {{{#!Befehl ls /dev/disk/by-uuid -al #UUIDs anzeigen ls /dev/disk/by-label -al #Labels anzeigen }}} = Welches ist das gesuchte Gerät? = Wenn man nicht sofort weiß, die wievielte Partition auf welcher wie auch immer angeschlossenen Platte nun das benötigte Dateisystem enthält, kann man sich alle angeschlossenen Geräte (auch Wechseldatenträger) im Terminal [1] mit dem Befehl {{{#!Befehl sudo fdisk -l }}} anzeigen lassen: {{{#!Text Platte /dev/hdc: 40.0 GByte, 40060403712 Byte 16 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 77622 Zylinder Einheiten = Zylinder von 1008 × 512 = 516096 von Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System /dev/hdc1 1 39693 20005240+ 83 Linux /dev/hdc2 39694 45876 3116232 7 HPFS/NTFS /dev/hdc3 45877 53812 3999744 c W95 FAT32 (LBA) /dev/hdc4 53813 77616 11996996 5 Erweiterte /dev/hdc5 53813 61749 4000216+ 83 Linux /dev/hdc6 61750 69686 4000216+ 83 Linux /dev/hdc7 69687 77616 3996499+ 83 Linux Platte /dev/sda: 131 MB, 131072000 Byte ##### ←- Dies könnte z.B. ein USB-Stick sein ##### 9 Köpfe 32 Sektoren/Spuren 888 Zylinder Einheiten = Zylinder von 288 x 512 = 147456 von Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System /dev/sda1 * 1 889 127983 6 FAT16 }}} Anhand des Partitionstyps und der relativen Größen lässt sich dann das gesuchte Gerät bzw. die gesuchte Partition meist leicht erraten. –– * Kategorie/System

    Fehlendes Makro

    Das Makro „Tags“ konnte nicht gefunden werden.

Diese Revision wurde am 30. August 2007 13:54 von dreadnought erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Festplatte, System, Partitionierung, Datenträger, ungetestet