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Datenrettung

Fehlendes Makro

Das Makro „Ausbaufaehig“ konnte nicht gefunden werden.

Fehlendes Makro

Das Makro „Getestet“ konnte nicht gefunden werden.

 * [1]: [:Pakete installieren: Installation von Programmen]
 * [2]: [:Paketquellen freischalten: Bearbeiten von Paketquellen]
 * [3]: [:Terminal: Ein Terminal öffnen]
 * [4]: [:Editor: Einen Editor öffnen]

Wiki/Icons/help.png Durch unvorsichtiges Vorgehen passiert es leider gelegentlich: Man löscht einen Ordner, verschiebt ihn aber nicht in den Papierkorb und dann merkt man, dass es der falsche war.

Dieser Artikel erklärt, wie man gelöschte Dateien teilweise wiederherstellen kann und was man vorbeugend machen kann, damit das nicht öfters passiert.

Des Weiteren wird zusätzlich hier beschrieben, wie man Daten von beschädigten Partitionen retten kann.

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Vorbeugen

Löschen

Wiki/Icons/trash.png Beim Löschen folgendes beachten:

  • Überprüfen, welche Dateien man löscht

  • beim Löschen in den Papierkorb verschieben

  • vor dem Leeren des Papierkorbs ihn noch mal ansehen

Sicherungskopien

Wiki/Icons/save_all.png Regelmäßige Sicherungskopien anzulegen, ist mittlerweile nicht mehr schwer. Es gibt eine Vielzahl an Programmen, die manuell oder automatisch Sicherungen anlegen.

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Daten retten

Man sollte beachten, dass man gelöschte Dateien nicht durch Aktivitäten auf der Festplatte wie Speichern, Verschieben usw. überschreibt. Es empfiehlt sich sofort nach dem Löschen ein Recovery-Programm zu verwenden.

Natürlich gibt es nicht nur die hier erklärten Programme. Hier werden nur Programme zusammen mit einer Anleitung vorgestellt. Weitere Programme findet man auf den unter [#Links Links] erwähnten Seiten.

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ext2

Dateisystem aushängen

Um mit den Tools Zugriff auf das entsprechende Dateisystem zu haben, muss man dieses zuerst aushängen.

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Methode 1: e2undel

e2undel 🇬🇧 ist über die Paketquellen installierbar [1],

  • e2undel (universe, [2])

Mit e2undel kann man interaktiv und einfach Daten von einer ext2 Partitione retten.

Nochmals der Hinweis: Installiert man ein Programm, z.B. e2undel, __nach__ dem Löschen der Daten kann es sein, dass diese schon nicht mehr rekonstruierbar sind, weil durch Daten des neuen Programms überschrieben!

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Methode 2: debugfs

Das Programm ist mit dem Paket

  • e2fsprogs

bereits standardmäßig installiert.

Starten

Das Programm im Terminal [3] starten:

debugfs

Mit folgenden Befehl in das Laufwerk wechseln:

open /dev/hda3

hda3

durch das Laufwerk ersetzen, auf dem Daten gerettet werden sollen.

Dateien anzeigen

Zuerst sollte man mit folgendem Befehl alle gelöschten Dateien anzeigen lassen:

lsdel

Das Programm verwendet folgende Anzeige:

Inode-Nummer Benutzer-ID Dateigröße Lösch-Datum und -Uhrzeit
 4711 
 1000 
93678
 6/  6 
 Sat Aug 12 20:43:55 2006 

Nun kann man nach der zu rettenden Datei suchen, indem man Benutzer-ID, Dateigröße und Löschdatum (sofern bekannt) verwendet.

Gelöschte Datei abspeichern

Nun kann man die Datei mit folgenden Befehl retten:

dump <[Inode-Nummer]> [Zieldatei]

Beispiel:

dump <4711> /tmp/recovered

Die erstellte Datei kann man sich dann in einem Editor [4] ansehen.

Programm verlassen

quit

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Methode 3: grep

grep ist mit dem Paket

  • grep

bereits standardmäßig installiert.

Verwenden

Folgendes im Terminal [3] eingeben:

grep -a -B[Zahl] -A[Zahl] "[Suchbegriff]" /dev/hda* >[Zieldatei]

Mehr zur Verwendung kann man in grep nachlesen.

Beispiel

grep -a -B200 -A600 "Doktorarbeit" /dev/hda3 >/tmp/recovered

Dieser Befehl speichert alle Daten, die 200 Zeilen vor und 600 Zeilen nach der Zeichenkette "Doktorarbeit" auf /dev/hda3 gefunden werden, in die Datei /tmp/recovered. Die Datei kann man sich in einem Editor [4] ansehen.

Dateisystem einhängen

Zum Schluss muss man das zuvor ausgehängte Dateisystem natürlich wieder einhängen.

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ext3

Laut Wikipedia und anderen Seiten kann man unter ext3 keine oder nur schwierig Daten retten.

Allerdings sind manche Programme, die unter ext2 genannt wurden, auch unter ext3 zu verwenden. Es gibt zumindest die Möglichkeit, Dateien teilweise zu retten.

''ext3 überschreibt bei Löschvorgängen die Block-Pointer der Inodes mit Nullen. Dies macht ein Wiederherstellen von Dateien nach einem angeforderten Löschvorgang vergleichsweise schwierig, verbessert aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Integrität des Dateisystems nach einem Softwarefehler oder Hardwareausfall ohne Datenverlust wiederhergestellt werden kann.'' (Quelle: [wiki:Wikipedia/ext3 Wikipedia] {de} )

Ablauf

  1. Um zu verhindern, dass die Daten erneut überschrieben werden nach dem löschen den Computer sofort ausschalten.

  2. Für den Versuch einer Datenrettung die Live-CD nutzen:

    grep -a -B200 -A200 "Suchbegriff" /dev/hdaX >recover.txt"

    Dieser Befehl sichert alle Informationen zum Suchbegriff in der Textdatei recover.txt. /dev/hadX an die eigenen Gegebenheiten angepassen.

  3. Das Programm ext3rminator installieren und die benötigten Plattendaten in Erfahrung bringen.

weitere Informationen: hier und hier

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NTFS

Aufgrund mangelnder Unterstützung des Dateisystems ist unter Linux keine Rettung der Daten möglich. Für Windows gibt es im Internet allerdings einige brauchbare Programme, siehe Links.

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Offene Dateien

Mit Hilfe des Befehls lsof (steht für list open files) es es möglich, versehentlich gelöschte Daten wiederherzustellen, wenn diese zum Zeitpunkt des Löschens von einem anderen Programm geöffnet sind. Die Rettungsvorgang muss dann auch unmittelbar nach dem Löschen erfolgen, da die Datei - vereinfacht gesagt - für das System dann immer noch geöffnet ist, obwohl sie gerade gelöscht wurde. Da dieser Fall wohl eher selten vorkommt, wird an dieser Stelle auf eine weiterführende Erklärung verzichtet und stattdessen auf die sehr gute Erklärung auf dieser Seite 🇩🇪 verwiesen.

lsof ist in normalerweise in der Standardinstallation von Ubuntu enthalten, wird ansonsten aber über folgendes Paket installiert [1]:

  • lsof

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Tricks

In manchen Fällen wird kein Wiederherstellungsprogramm benötigt, weil ein Ordner entweder unwichtig oder durch ein Programm erneut angelegt werden kann

Ordner Begründung Terminal-Befehl [3]
/usr/share/ Dieser Ordner enthält Programmdateien und kann durch den Befehl wieder herstellt werden
aptitude reinstall "~i"
*/cache/* Der Ordner Cache ist meistens ein Art Zwischenspeicher für Programme, damit sie Dateien nicht bei jeder Abfrage erneut erstellen/herunterladen müssen. Meistens gibt es keine Probleme, wenn dieser Ordner gelöscht wird.

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Partitionen retten

Wiki/Icons/hd.png ⚓︎

Gelöschte/defekte Partitionstabelle retten

Ist, aus welchem Grund auch immer, die Partitionstabelle beschädigt oder wurde Partitionseinträge gelöscht, kann man eine Rettung mit TestDisk 🇩🇪 probieren.

Das ändern der Partitionstabelle ist immer sehr risikoreich! Ein Reparaturversuch kann evtl. mehr Schaden anrichten als er nützt. Deswegen besser vorher die Platte komplett mit [:Shell/dd: dd] klonen und versuchen, die Kopie zu reparieren!

Das Programm TestDisk 🇩🇪 installiert man mit dem gleichnamigen Paket [1]:

  • testdisk (universe, [2])

Das Programm startet man einfach:

sudo testdisk

Es bietet eine intuitiv zu bedienendes Text-Menü. Weitere Informationen findet man in den offiziellen TestDisk- Dokumentation 🇩🇪 .

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Haupt-Partition reparieren lassen wenn nur noch Lese-Zugriff

Wenn plötzlich Meldungen folgender Art erscheinen:

  • "Prozess Erstellung des Ein-/Ausgabemoduls nicht möglich: Read-only file system kann nicht gestartet werden."

  • "Einrichtungsdatei /home/BENUTZERNAME/.kde/share/config/systemsettingsrc lässt sich nicht speichern."

  • "/dev/hda3: Unexpected inconsistency fsck died exit status 4" (beim Versuch neu zu booten)

dann enthält die Haupt-Partition einen Schreibfehler und wurde daher automatisch auf "Nur-Lesbar" gestellt.

Abhilfe ist die Überprüfung für die Haupt-Partition (die meistens hda1 heißt und vom Typ ext3 ist). Dazu startet man per KNOPPIX 🇩🇪 oder einer anderen Live-CD und kann nun die Haupt-Partition in Ordnung bringen, denn die Partition darf nicht gemountet sein. Dazu gibt man folgenden Befehl im Terminal [3] ein:

sudo fsck.ext3 -v -f /dev/hda1

Wenn sehr viele Fragen mit "j" beantwortet werden müssen, kann man mit

Fehlendes Makro

Das Makro „Tasten“ konnte nicht gefunden werden.

abbrechen und den Befehl mit dem folgenden Parameter noch einmal starten: "-y".

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Partitionen retten, wenn Reparatur nicht mehr möglich ist

⚓︎ Ist ein komplette Partition nicht mehr lesbar, weil z.B. Teile des Dateisystems beschädigt sind, so gibt es auch hier die Möglichkeit, die noch "guten" Daten mit Hilfe des Programms dd_rescue 🇬🇧 zu retten.

Dazu muss das dd_rescue über folgendes Paket installiert werden [1]:

  • ddrescue (universe [2])

Die Anwendung von dd_rescue ist relativ simpel und sehr ausführlich auf linux-user.de 🇩🇪 beschreiben, eine kurze Beschreibung findet man auch im Wiki-Artikel ["Notfall"].

Ist die Boot-Partition defekt, so muss man dd_rescue natürlich von einer Live-CD aus ausführen.

dd_rescue ist für defekte Partitionen gedacht, nicht für Partitionen, die versehentlich formatiert wurden!

Dateien aus Image extrahieren

Nachdem ein Image mit dd bzw. dd_rescue erstellt wurde, kann man nun damit beginnen, Dateien aus dem Image zu extrahieren. Dazu gibt es mehrere Tools.

PhotoRec

Das Programm PhotoRec 🇩🇪 ist im folgenden Paket enthalten [1]:

  • testdisk (universe, [2])

Nach der Installation kann man gleich beginnen, Dateien aus dem dd-Image zu Extrahieren:

sudo photorec dd_image_datei.img

Man muss sich nun durch das Text-Menü hangeln und die Extraktion starten. Weitere Informationen findet man in den offiziellen PhotoRec-Dokumentation 🇩🇪 .

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Sonstige Anwendungen

recoverjpeg

recoverjpeg 🇬🇧 dient ausschließlich dazu JPEG 🇩🇪 Dateien auf Wechseldatenträgern oder Festplatten wiederherzustellen. Es eignet sich daher sehr gut dazu gelöschte Bilder auf dem Speicherchip einer Digitalkamera wiederherzustellen. Das Programm ist den Paketquellen von Ubuntu enthalten und kann über das Paket

  • recoverjpeg (universe, [2])

installiert werden. Anschließend kann man es über ein Terminal [3] auf einen ganzen Datenträger oder eine Partition ansetzen.

# Allgemein
recoverjpeg <datenträger>
# Beispiel 1
recoverjpeg /dev/sdc
# Beispiel 2
recoverjpeg /dev/hda1

recoverjpeg versucht nun gelöschte Bilder auf dem Datenträger zu finden und speichert sie als image<nummer>.jpg im aktuellen Verzeichnis ab.

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⚓︎ Wiki/Icons/windows_users.png

Windows


  • ["Kategorie/Problemlösungen"]

  • ["Kategorie/Sicherheit"]

Diese Revision wurde am 26. November 2007 17:43 von march erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Sicherheit, Datenrettung, Notfall, Datenträger