[[Vorlage(Getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Editor: Einen Editor öffnen] [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(Wiki/Icons/gnome-cd.png, 48, left)]] Neben den üblichen DVD-Formaten DVD-R, DVD+R, DVD-RW etc. gibt es noch ein etwas unbekannteres: [wikipedia:DVD-RAM:]. Es hat den Vorteil einer sehr viel höheren Datensicherheit und ist wesentlich öfter überschreibbar als andere Formate, wird aber leider nicht von allen DVD-Brennern unterstützt. Diese Anleitung beschreibt zum einen, wie man eine DVD-RAM als Laufwerk einbindet. Bei manchen Brennern ist zusätzlich die Schreibgeschwindigkeit auf DVD-RAM sehr gering, wenn man sie nicht per [wikipedia:Packet-Writing:] nutzt. Diese Technik wird im zweiten Teil der Anleitung beschrieben. {{{#!vorlage Experten Das Medium DVD-RAM entspricht in der Nutzung eher einem externen Massenspeicher als einem optischen Datenträger. }}} = Ohne Packet-Writing = == Änderungen in der Datei /etc/fstab == Die Datei [:fstab:/etc/fstab] muss in einem Editor [1] mit Root-Rechten bearbeitet werden, so dass die Datenträger im DVD-RAM-Laufwerk wenn möglich beschreibbar eingebunden werden. Dort muss die Zeile: {{{ /dev/sdd /media/cdrom0 udf,iso9660 ro,user,noauto 0 0 }}} abgeändert werden in : {{{ /dev/sdd /media/cdrom0 udf,iso9660 [mark]rw[/mark],user,noauto,noatime 0 0 }}} {{{#!vorlage Hinweis Die Angabe '''/dev/sdd''' ist abhängig vom tatsächlichen Standort des Laufwerks, sie kann also im jeweiligen Fall auch anders lauten. Falls sie fehlt, legt man den Zeile neu an. Die Angabe "`noatime`" verhindert, dass bei Lesezugriffen die Access-Time der Dateien aktualisiert wird. Das spart eine Menge Schreibzugriffe auf das Medium und erhöht damit die Lebensdauer. }}} Sobald die neue fstab-Zeile wirksam ist, also spätestens nach dem nächsten Rechnerstart, wird beim Einlegen einer (formatierten) DVD-RAM automatisch ein Fenster geöffnet, über das wie gewohnt Dateien kopiert oder verschoben werden können. == Dateisystem des Rohlings == In seltenen Fällen muss auf den DVD-RAM-Rohling noch ein entsprechendes Dateisystem geschrieben werden. Normalerweise sind frisch gekaufte Medien aber bereits formatiert und mit einem [:UDF:]-Dateisystem beschrieben. Der Befehl `mkudffs` ist dazu nötig, dafür muss allerdings zunächst das folgende Paket installiert [2] werden: {{{#!vorlage Paketinstallation udftools, universe }}} Nach erfolgter Installation und bei eingelegter DVD erledigt der Befehl: {{{#!vorlage Befehl mkudffs --media-type=dvdram /dev/sdd }}} in einem Terminal [3] das Schreiben des Dateisystems auf den Rohling (`/dev/sdd` ist wiederum anzupassen). {{{#!vorlage Experten Obwohl DVD-RAM Medien für gewöhnlich vorformatiert sind, kann es dennoch sinnvoll sein, die DVD-RAM unter Linux erneut zu formatieren bzw. das Dateisystem neu zu erstellen. Der Grund dafür sind Inkompatibilitäten einiger DVD-RAM Treiber unter Windows XP, die zu Datenverlust führen können, wenn man die DVD-RAM sowohl unter Windows XP mit diesen Treibern als auch unter Linux beschreibt und nutzt. Dieses Problem tritt nicht mehr auf, wenn man das Dateisystem der DVD-RAM einmalig unter Linux mit folgendem Befehl neu erstellt: {{{#!vorlage Befehl mkudffs --udfrev=0x0201 --media-type=dvdram --vid=UDF201_L /dev/sdd \}}} Mit der Option `--udfrev` wird hierbei die UDF Version 2.01 festgelegt. Mit der Option `--vid` wird dem Volume ein Bezeichner hinzugefügt. Empfehlenswert ist hier "UDF201_L" einzutragen. UDF201 steht für die UDF-Version und das "L" macht die DVD-RAM für spätere Fälle kenntlich, dass sie bereits unter Linux formatiert wurde (`/dev/sdd` ist wiederum anzupassen). }}} = Mit Packet-Writing = Diese Anleitung beschreibt das schnelle Schreiben auf DVD-RAM mittels Packet-Writing. Manche Geräte arbeiten ohne Packet-Writing nur ausgesprochen langsam. == Software installieren und konfigurieren == Es müssen die folgende Pakete installiert werden: {{{#!vorlage Paketinstallation dvd+rw-tools, ab [:Xenial:Ubuntu 16.04] in universe udftools, universe }}} Nun muss in einem Editor [1] mit Root-Rechten die Konfigurationsdatei '''/etc/default/udftools''' angepasst werden. Dabei müssen einige Kommentarzeichen ''#'' entfernt und die Angaben zu den Gerätenamen eingetragen werden. Wenn der Brenner als Slave am zweiten IDE-Bus angeschlossen ist ('''hdd'''), kann das so aussehen: {{{# Drives to register for packet writing: DEVICES="/dev/sdd" # In case detection of udev on your system fails, override it here. # Possible values are "true" or "false". UDEV=true # Pktcdvd patches for kernels 2.6.8 and later use a new interface for # talking to the kernel, as well as a new set of device nodes. In case # detection of the proper interface on your system fails, override # it here. Possible values are "true" or "false". NEWINT=true # Only when using the new interface do you have the option to choose the # names for the packet writing devices. This is ignored otherwise. # For example, if DEVICES="/dev/sdd /dev/sr0" and # NEWINTNAMES="cdwriter dvdwriter", then /dev/sdd will correspond to # /dev/pktcdvd/cdwriter, and /dev/sr0 will correspond to # /dev/pktcdvd/dvdwriter. The default setting is NEWINTNAMES="0 1 2 3". NEWINTNAMES="dvdram" }}} == Änderungen aktivieren == Die Änderungen werden durch einem Neustart der udftools mit dem folgenden Befehl im Terminal [3] aktiviert: {{{#!vorlage Befehl sudo /etc/init.d/udftools restart }}} == Datenträger formatieren == In seltenen Fällen ist es erforderlich, eine DVD-RAM neu zu formatieren. Neu gekaufte Medien sind in der Regel bereits formatiert und sogar mit einem [:UDF:]-Dateisystem versehen. Die physische Formatierung einer DVD-RAM erfolgt mit dem Befehl: {{{#!vorlage Befehl sudo dvd+rw-format -force=full -ssa=default /dev/sdd }}} Anschließend muss auf dem Medium das Dateisystem neu erstellt werden: {{{#!vorlage Befehl sudo mkudffs /dev/pktcdvd/dvdram }}} {{{#!vorlage Hinweis Obwohl DVD-RAM Medien für gewöhnlich vorformatiert sind, kann es dennoch sinnvoll sein, die DVD-RAM unter Linux erneut zu formatieren bzw. das Dateisystem neu zu erstellen. Der Grund dafür sind Inkompatibilitäten einiger DVD-RAM Treiber unter Windows XP, die zu Datenverlust führen können, wenn man die DVD-RAM sowohl unter Windows XP mit diesen Treibern als auch unter Linux beschreibt und nutzt. Dieses Problem tritt nicht mehr auf, wenn man das Dateisystem der DVD-RAM einmalig unter Linux mit folgendem Befehl neu erstellt {{{#!vorlage Befehl sudo mkudffs --udfrev=0x0201 --media-type=dvdram --vid=UDF201_L /dev/pktcdvd/dvdram \}}} Mit der Option --udfrev wird hierbei die UDF Version 2.01 festgelegt. Mit der Option --vid wird dem Volume ein Bezeichner hinzugefügt. Ich empfehle hier UDF201_L einzutragen, das UDF201 steht für die UDF Version und das L macht die DVD-RAM für spätere Fälle kenntlich, dass sie bereits unter Linux formatiert wurde. }}} == Einhängeverzeichnis erstellen und fstab anpassen == Es wird ein Verzeichnis benötigt, in das die DVD-RAM eingehängt wird. Dies kann man im Terminal [3] mit: {{{#!vorlage Befehl sudo mkdir /media/dvdram }}} anlegen. In der Datei '''/etc/fstab''' muss in einem Editor mit Root-Rechten die folgende Zeile hinzugefügt werden: {{{ /dev/pktcdvd/dvdram /media/dvdram udf defaults,noauto,user 0 0 }}} Kleiner Nachteil: Solange das Packet-Writing-Interface aktiv ist, lässt sich die Laufwerksschublade nur mit dem Befehl: {{{#!vorlage Befehl sudo eject /dev/sdd }}} öffnen. Dies betrifft auch die Nutzung als "normale" CD-ROM. Ein Auswurf über das Kontextmenü des Packet-Writing-Geräts ist generell nicht möglich. = Problembehebung = == ISO-Abbild auf DVD-RAM brennen == Man kann auch ein ISO-Abbild (ISO Image) auf eine DVD-RAM brennen, so dass sich eine DVD-RAM z.B. auch für bootbare Linux Live-DVDs verwenden lässt. Hierbei wird dann weder UDF noch Packet-Writing verwendet. Allerdings sind diese Medien nur auf Laufwerken lesbar, die auch DVD-RAMs lesen können. Des Weiteren können die DVD-Brennprogramme wie [:K3b:] oder [:Brasero:] keine ISO-Abbilder auf DVD-RAMs brennen, da sie sich weigern, die DVD-RAM als leeres beschreibbares Medium zu akzeptieren. Die Schaltfläche ''"weiter"'' funktioniert dort dann also nicht mehr. Aber es funktioniert in einem Terminal-Fenster mit dem Befehl `growisofs` folgendermaßen: {{{#!vorlage Befehl growisofs -dvd-compat -speed=N -Z /dev/sr0=/home//image.iso }}} Wobei `N` für die Geschwindigkeit steht. Hier ist z.B. der Wert `1` für 1-fache Geschwindigkeit empfehlenswert, dies entspricht dann einer Datenrate von ca. 1400 KByte/s. `/dev/sr0` ist durch den Gerätenamen des DVD-RAM Laufwerks, '''image.iso''' und der Pfad durch den Ort der zu brennenden ISO-Datei zu ersetzen. == Formate == Es gibt diverse [:UDF:]-Formate, mit denen man eine DVD-RAM formatieren kann (Angaben aus der [wikipedia:Universal_Disk_Format#Versionen:Wikipedia]): * 1.00 (24.10.1995) für CD-ROM * 1.01 (03.11.1995) erste Ergänzungen für DVD * 1.02 (30.08.1996) Standard-Format der Video-DVD * 1.50 (04.02.1997) Standard-Format für wiederbeschreibbare Daten-DVD (DVD-RAM, DVD+-RW) * 2.00 (03.04.1998) Standard-Format für Videoaufzeichnung * 2.01 (15.03.2000) Bugfix zu 2.00 * 2.50 (30.04.2003) Standard-Format für [wikipedia:Blu-ray_Disc#Technik:BD-RE] * 2.60 (01.03.2005) Standard-Format für [wikipedia:Blu-ray_Disc#Technik:BD-R] Dabei gilt aber nicht, je neuer desto besser - man muss sich das (zum jeweiligen Medium) passende Format auswählen. Erzeugt man beispielsweise das Dateisystem mit dem Befehl {{{#!vorlage Befehl sudo mkudffs --udfrev=0x0250 --media-type=dvdram /dev/sr0 }}} wird auf einer DVD-RAM ohne Fehlermeldung ein `read-only` (nur lesbares) Dateisystem erzeugt (`/dev/sr0` ist in diesem Fall das DVD-RAM Laufwerk). Selbst mit Root-Rechten kann man hier keine Daten speichern. Erst der Befehl: {{{#!vorlage Befehl sudo mkudffs --udfrev=0x0201 --media-type=dvdram /dev/sr0 }}} erzeugt das beschreibbare Dateisystem. = Links = * [https://www.multimedia4linux.de/index.php/canon-dslr-wiki/dvd-ram-howto DVD-RAM HOWTO] {de} - 01/2009 * [https://de.wikibooks.org/wiki/DVD-RAM/_Linux DVD‑RAM – GNU/​Linux] {de} - 09/2008 * [:Brennprogramme:] {Übersicht} "normale" Brennsoftware (nicht für DVD-RAM) # tag: Hardware