[[Vorlage(Getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Paketinstallation_DEB: Ein einzelnes Paket installieren] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Programme_starten: Ein Programm starten] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] Das Abspielen von Dateien in allen gängigen Multimedia-Formaten stellt unter Linux an sich kein Problem dar. Solange es sich um [:Freie_Standards:Freie Standards] handelt, sind diese auch direkt nach der Installation abspielbar. Trotzdem ist bei Ubuntu die Unterstützung für das weit verbreitete MP3-Format standardmäßig nicht enthalten. Dies hat vor allem rechtliche Gründe. Insbesondere sind verschiedene Formate [:unfreie_Software:nicht frei] und mit Lizenzgebühren sowie Nutzungseinschränkungen belegt. Das betrifft auch die Wiedergabe kommerzieller DVDs. Nach Installation der benötigten Codecs können selbst viele Microsoft-Formate wie z.B. '''.wmv''' oder '''.asf''' problemlos abgespielt werden. = Automatisierte Codec-Installation = Player, die auf [:GStreamer:] aufbauen, erkennen selbständig, welche Codecs fehlen, und bieten diese zur Installation an. Diese Funktion wurde zuerst bei [:Totem:] implementiert, funktioniert inzwischen aber auch mit [:Rhythmbox:]. Dabei wird zwischen freien und eingeschränkten (restricted) Codecs unterschieden, da es einige Benutzer gibt, die ihr System ausschließlich mit [wikipedia:Freie_Software:freier Software] ausstatten wollen. Anhand eines Beispiels soll die Funktionsweise verdeutlicht werden. == GStreamer/GNOME == === Anzeige der benötigten Codecs === Bei dem Versuch, mit einem frisch installierten Ubuntu eine Videodatei mit [:Totem:] abzuspielen, meldet der Player, dass dies derzeit nicht möglich ist, weil zwei Codecs fehlen. Dabei werden auch direkt die Namen der Codecs genannt. Bestätigt man diese Meldung, fragt das Programm nach, ob nach passenden Codecs gesucht werden soll, und weist darauf hin, dass bei dieser Suche auch Codecs aus den Bereichen ''universe'' und ''multiverse'' (siehe [:Paketquellen:]) eingeschlossen sind, die nicht offiziell von Ubuntu unterstützt werden. Nachdem man sich durch Klick auf ''"Ja"'' für eine Suche entschieden hat, beginnt diese. ||<: tablestyle="width: 97%;"> [[Bild(./welcher_codec.png, 250)]] ||<:> [[Bild(./kein_codec.png, 250)]] || ||<: rowclass="highlight"> Welcher Codec fehlt? ||<:>Nach Codecs suchen? || === Codec auswählen === Nach Beendigung der Suche werden alle in Frage kommenden Codecs angezeigt und nach Beliebtheit aufgelistet. Hier ist es nun ratsam, __alle__ Codecs zur Installation auszuwählen. Wählt man nur einen aus, dann kann es sein, dass die Wiedergabe trotzdem noch nicht funktioniert oder nur Bild oder Ton abgespielt wird. Die zu installierenden Codecs werden durch das Setzen eines Hakens in dem Auswahlkästchen links ausgewählt. Wählt man hier einen [:unfreie_Software:unfreien Codec] aus, so erhält man eine Warnung, dass es sich um Software handelt, die nur eingeschränkt (im Sinne von beschränkten Nutzungsrechten) nutzbar ist. Diese Meldung muss man bestätigen, wenn man den Codec trotzdem installieren will. ||<: tablestyle="width: 97%;"> [[Bild(./codec_auswahl.png, 250)]] ||<:> [[Bild(./warnung_unfrei.png, 250)]] || ||<: rowclass="highlight">Auswahl der Codecs ||<:>Warnung [:unfreie_Software:unfreie Software] || === Codec installieren === Nach der Auswahl der Codecs beginnt nach einem Klick auf ''"Anwenden"'' die automatische Installation. Anschließend wird erneut versucht, die Wiedergabe der Datei zu starten, was nun problemlos gelingen sollte. Natürlich kann man alle Codecs auch weiterhin wie gehabt über die Paketverwaltung installieren. Sind die passenden Codecs für eine Datei bereits installiert, dann erscheinen natürlich keine Meldungen. == Xine/KDE == KDE-Programme, welche ausschließlich auf die Xine-Engine aufsetzen und kein GStreamer verwenden, unterstützen die automatisierte Codec-Installation nicht. Hier muss man nach wie vor die entsprechenden Codecs über die Paketverwaltung installieren (siehe unten). Ob die Funktion in Zukunft auch für Xine/KDE entwickelt wird, ist nicht bekannt. = Codecs über die Paketverwaltung installieren = Selbstverständlich kann man alle benötigten Codecs über die Paketverwaltung installieren. Die gängigsten Codecs sowie Flash und Java kann man mit dem Metapaket [:ubuntu-restricted-extras:k/l/x/ubuntu-restricted-extras] installieren. [[Anker(gst-plugin)]] == Mit Ubuntu/GNOME == Die gstreamer0.10-Codecs werden in fünf Kategorien aufgeteilt (base, good, ugly, bad und ffmpeg). "base" und "good" sind, ohne die Paketquellen zu bearbeiten [2], direkt erhältlich, da bei diesen keinerlei lizenzrechtliche Probleme zu befürchten sind. In der Kategorie "ugly" befinden sich hingegen Codecs, die aufgrund ihrer Lizenz nicht zusammen mit Ubuntu ausgeliefert werden können. "bad" enthält neue Codecs, die, nachdem sie erprobt sind, in "base" oder "good" wandern. Man muss nur folgende Codecs installieren [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation libxvidcore4, multiverse, Codec für Xvid (MPEG4)-codierte Dateien gstreamer0.10-plugins-base, main, Plugins für essentielle Codecs gstreamer0.10-plugins-good, main, eine Menge Plugins für Codecs, die unter der LGPL stehen gstreamer0.10-plugins-ugly, universe, installiert Plugins für Formate, die wegen ihrer Lizenz nicht mit Ubuntu ausgeliefert werden können, u.a. für ''MP3'' gstreamer0.10-plugins-ugly-multiverse, multiverse - s.o. gstreamer0.10-plugins-bad, universe, installiert Plugins, die möglicherweise noch im "Beta"-Stadium sind und deshalb unter Umständen nicht so stabil laufen wie "ugly" oder "good" Plug-ins gstreamer0.10-plugins-bad-multiverse, multiverse, s.o. gstreamer0.10-ffmpeg, universe, Plugin, damit ffmpeg mit gstreamer genutzt werden kann gstreamer0.10-pitfdll, multiverse, für die Nutzung der w32codecs mit GStreamer (siehe unten) }}} Plugin für Quicktime Dateien (MOV u.a.): {{{#!vorlage Paketinstallation libquicktime1 }}} Und falls '''totem-gstreamer''' in Verbindung mit gstreamer0.10-pitfdll nicht funktioniert als Alternative {{{#!vorlage Paketinstallation totem-xine, universe }}} Bei der Verwendung von [:XINE:] muss noch Folgendes installiert werden, um moderne Videoformate abspielen zu können oder MP3-Unterstützung zu erhalten: {{{#!vorlage Paketinstallation libxine1-plugins, multiverse }}} [[Anker(kde-plugin)]] == Mit Kubuntu/KDE == Da die Mediaplayer von Kubuntu ([:Amarok:] für Musik und [:Kaffeine:] für Video) auf die Xine-Engine setzen, müssen folgende Pakete installiert werden, um unter KDE alle Videoformate abspielen zu können: {{{#!vorlage Paketinstallation libxine1-bin kaffeine, Standard-Videoplayer libxvidcore4, multiverse, Codec für Xvid (MPEG4)-codierte Dateien }}} Die beiden ersten Pakete sollten bereits als Standard installiert sein. u.a., um moderne Videoformate abspielen zu können, und für MP3-Unterstützung mit [:XINE:]: {{{#!vorlage Paketinstallation libxine1-plugins, multiverse }}} Plugin für Quicktime Dateien (MOV u.a.): {{{#!vorlage Paketinstallation libquicktime1 }}} [[Bild(./fluendo.png, 64, align=right)]] == Fluendo == Weitere Codecs für GStreamer, die lizenzrechtlich geschützt sind, können z.B. im [http://www.fluendo.com/shop/category/end-user-products/ Fluendo Webstore] {de} , im [http://shop.canonical.com/index.php?cPath=19 Canonical-Shop] {en} oder bei [http://ixsoft.de ixsoft.de] {de} gekauft, heruntergeladen und installiert [3] werden. Es gibt Pakete für 32- und 64-Bit-Architekturen: * '''gstreamer0.10-fluendo-complete-bundle_14_xxx.deb''' * '''gstreamer0.10-fluendo-mpeg-bundle_14_xxx.deb''' * '''gstreamer0.10-fluendo-plugin-mp3_14_xxx.deb''' * '''gstreamer0.10-fluendo-windowsmedia-bundle_14_xxx.deb''' Die folgenden Codecs sind enthalten: * Windows Media Audio Decoder Stereo (Windows Media 7, 8, 9, 10, Pro, Lossless und Speech) * Windows Media Video Decoder (Windows Media 7, 8, 9 and VC1) * Windows Media ASF Demuxer * Windows Media MMS Networking * MPEG2 Video Decoder * MPEG4 Part 2 Video Decoder * DivX 3.11 Video Decoder * H.264/AVC Video Decoder * MPEG2 Program Stream und Transport Stream demuxer * MPEG4 ISO Demuxer * MP3 Audio Decoder * AAC Audio Decoder * LPCM Audio Decoder * VDPAU/VAAPI * Unterstützung für das [http://www.clutter-project.org/ Clutter] {en} Toolkit * AC3 Audio Decoder (Dolby Digital) für [:Totem:] * iLBC Audio Decoder * ADPCM Audio Decoder [[Anker(w32codecs)]] == w32/w64codecs == Sollte sich eine Datei mit den oben genannten Codecs nicht abspielen lassen, dann kann man es mit den w32codecs versuchen. Das Paket w32codecs ist aus lizenzrechtlichen Gründen standardmäßig __nicht__ in den Ubuntu-Paketquellen enthalten. Es enthält unter anderem folgende Codecs: * ATI VCR-2 video codec * Cinepak video codec * DivX video codec, ver. 3.11 und ver. 4.x * Indeo Video 3.2/4.1/5.0/4.1 quick/5.0 quick codecs * Intel 263 video codec * Microsoft MPEG-4 video codec, beta version 3.0.0.2700 * Morgan Multimedia Motion JPEG video codec * QuickTime * RealAudio * RealVideo 8 und 9 * Windows Media Video 9 {{{#!vorlage Hinweis Die Nutzung der w32codecs in Verbindung mit der GStreamer-Engine und '''gstreamer0.10-pitfdll''' scheint noch nicht sehr ausgereift zu sein. Benutzt man hingegen totem-xine, so ist die Wiedergabequalität in totem besser, vor allem bei Microsoft-Formaten. Nutzt man totem-xine, so sollte das Paket '''gstreamer0.10-pitfdll''' deinstalliert werden. }}} [[Bild(Wiki/Icons/ubuntu64.png, 72, align=right)]] Um Probleme bei solchen Formaten aufzulösen, installiert [1] man aus der [:Medibuntu:]-Quelle das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation non-free-codecs, [:Medibuntu:] }}} Dann werden w32codecs bzw. als Nutzer der 64-Bit-Architektur w64codecs installiert. Die Installation wird im Artikel [:Medibuntu:] erklärt. {{{#!vorlage Hinweis Da der Player [:Xfce_Programme:xfmedia] nicht mit dem gstreamer-Plugin läuft, muss für die w32codecs noch zusätzlich das Paket '''libxine-extracodecs''' (''multiverse'') installiert werden. }}} = FLAC = FLAC steht für „Free Lossless Audio Codec“ und ist ein gängiges und freies Format zu verlustfreien Komprimierung von Audio-Dateien. Mehr Informationen findet man im Artikel [:FLAC:]. = Monkey's Audio - ape-Dateien = Monkey's Audio ist ein eher selten benutztes, verlustfrei komprimiertes Audioformat. Weitere Informationen gibt es in diesem Artikel: [:Monkeys_Audio:Monkeys Audio]. [[Bild(./dvd-logo.png, 64, align=right)]] = DVD-Wiedergabe = Die meisten im Handel erhältlichen Filme auf DVD sind verschlüsselt. Daher ist es nicht möglich, diese direkt nach der Ubuntu-Installation anzuschauen. Um diese DVDs abspielen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Kommerzielle Programme wie [:Fluendo DVD Player:] und [:LinDVD:], die den benötigten Schlüssel zur DVD-Wiedergabe mitbringen. Die Hersteller erwerben die Rechte, die für die Entschlüsselung benötigt werden. Die Verwendung dieser Programme ist somit legal. 2. Das Paket [http://www.videolan.org/developers/libdvdcss.html libdvdcss2] {en}. Aufgrund rechtlicher Unsicherheiten ist es nicht in den Ubuntuquellen enthalten. [[Anker(DVD)]] == libdvdcss2 == === Installation === Man installiert [1] das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation libdvdread4, universe, ab Jaunty }}} und führt danach die Datei '''/usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh''' mit Root-Rechten aus [5]: {{{#!vorlage Befehl sudo sh /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh }}} == Mögliche Probleme beim Abspielen von DVDs == Mit dem Programm '''regionset''' lässt sich die im Laufwerk eingestellte Region auslesen und gegebenenfalls ändern. Das Vorgehen ist im Artikel [:regionset:] dokumentiert. Manche Laufwerke haben von Werk aus keine Region eingestellt, dies kann (!) dazu führen, dass sich überhaupt keine verschlüsselten DVDs abspielen lassen. Auch hier mit regionset eine Region einstellen. Üblicherweise ist dies in Deutschland Region 2. = Problemlösungen = == Keine MP3-Wiedergabe mit xine-basierten Anwendungen == In manchen Fällen kann es vorkommen, dass Anwendungen, die auf der Xine Engine basieren, wie '''totem-xine''', '''kaffeine''' oder '''amarok''', bestimmte Inhalte wie MP3-Dateien trotz korrekt installierten Codecs nicht mehr wiedergeben. Hier könnte eine kaputte '''~/.xine/catalog.cache''' schuld sein, in der die für Xine verfügbaren Codecs gepuffert werden. In diesen Fällen sollte es helfen, einfach diese Datei löschen [4]: {{{#!vorlage Befehl rm -f ~/.xine/catalog.cache }}} Nach dem erneuten Start der betroffenen Programme wird die Datei neu erzeugt, und das Problem sollte verschwinden. = Links = * [http://encodingwissen.de/ Brother Johns Encodingwissen] {de} - Hintergrundinformationen * [https://help.ubuntu.com/community/RestrictedFormats/WindowsCodecs WindowsCodecs] {en} - Anleitung zur Installation der w32codecs * [ubuntu:EasyCodecInstallation:Easy Codec Installation] - Informationen im Wiki von Ubuntu * [ubuntu:RestrictedFormats:PlayingDVDs] - Weitere Informationen zur Wiedergabe von DVDs # tag: Multimedia, Einsteiger, unfreie Software, DVD, Encoder, Decoder, mp3, wmv, Kopierschutz, divx, xvid, Audio, Video, Quicktime, Codecs, Fluendo