[[Vorlage(Überarbeitung, 31.5.2012, Automount, Max-Ulrich_Farber)]] [[Vorlage(Getestet, lucid, oneiric, precise)]] [[Inhaltsverzeichnis(3)]] {{{#!vorlage Wissen [:Datenverwaltung:] [:Datenträger:] [:mount:Datenträger einbinden] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:sudo:Mit Administrator-Rechten arbeiten] [:Pakete_installieren:Installieren von Paketen] }}} =Grundsätzliches= Um auf Datenträger [2] zugreifen zu können, müssen diese (oder genau genommen die gebrauchten Partitionen) nach jedem Systemstart neu in die lokale Dateistruktur [1] eingebunden (eingehängt, "gemountet") werden. Dies gilt gleichermaßen für lokale wie für externe oder entfernte Datenträger. Von Hand geschieht dies mit dem Befehl `mount` [3] oder verwandten Befehlen (z.B. gvfs-mount). Es gibt aber auch verschiedene Möglichkeiten, das Einbinden von Partitionen zu automatisieren. Im weitesten Sinne ist "Automount" ein Sammelbegriff für alle Vorgänge, bei denen das Einbinden von Datenträgern oder Partitionen transparent, d.h. automatisch ohne Eingriffe des Benutzers, im Hintergrund erfolgt. Im engeren Sinne spricht man bei Wechseldatenträgern (CD- oder DVD-Laufwerken) und externen Datenträgern (USB-Geräten) aber nur dann von "Automount", wenn dies ebenso auch beim Einlegen des Datenträgers oder Einstecken ("[wikipedia_en:Hotplug:]" geschieht. Entsprechendes gilt für Netzwerk-Freigaben, wenn die Netzwerk-Verbindung erst nachträglich hergestellt wird. Hiervon zu unterscheiden sind "Automounter". Dies sind Programme, die Partitionen erst bei Bedarf, also erst beim Versuch, auf sie zuzugreifen, automatisch einhängen. Üblicherweise bieten solche Automounter auch die Option, Partitionen bei längerem Nichtgebrauch automatisch wieder auszuhängen. = Einträge in /etc/fstab = Die klassische Methode, Datenträger und Partitionen automatisch systemweit statisch einzubinden, sind Einträge in der Datei '''/etc/fstab'''. Diese Datei und ihre Funktionen sind im Artikel [:fstab:] ausführlich beschrieben. Einige Einträge in '''/etc/fstab''' werden bei der Installation von Ubuntu bereits automatisch angelegt, sodass zumindest die zur Funktion des Systems notwendigen Partitionen bei jedem Systemstart automatisch eingebunden werden. Er ist jederzeit möglich, die Datei '''/etc/fstab''' in einem [:Editor:] mit Administrator-Rechten [3] durch eigene Einträge zu erweitern. Die Datei '''/etc/fstab''' wird beim Systemstart schon vor dem Einloggen eines bestimmten Benutzers und auch vor allen anderen, im Folgenden beschriebenen Verfahren abgearbeitet. Partitionen, für die dort ein Eintrag ohne die Option `noauto` besteht, sind deshalb auf jeden Fall schon eingebunden, wenn mit einem der im Folgenden beschriebenen Verfahren versucht wird, sie einzubinden. Deshalb müssen die betreffenden '''fstab'''-Einträge auf jeden Fall zuerst entfernt oder deaktiviert werden, wenn eines der anderen Verfahren Erfolg haben soll. Möchte man das System nicht anschließend mit der veränderten '''fstab''' neu starten, müssen die betreffenden Partitionen außerdem noch von Hand ausgehängt werden. Möchte man externe Partitionen mit anderen Optionen einbinden (z.B. andere Besitz- und Zugriffsrechte), als dies beim automatischen Mounten über die graphische Oberfläche und den Dateimanager geschehen würde, kann man diesem einfach durch einen geeigneten Eintrag in '''/etc/fstab''' zuvorkommen. Siehe dazu auch [:USB-Datenträger automatisch einbinden:]. Da die Datei '''/etc/fstab''' nur beim Systemstartautomatisch abgearbeitet wird, genügen '''fstab'''-Einträge allein noch nicht, um Wechseldatenträger, USB-Geräte oder Netzwerk-Freigaben automatisch nachträglich einzubinden. Mit dem Befehl `mount -a` kann das Abarbeiten der '''fstab'''-Einträge jedoch jederzeit wiederholt werden. ==Crontab== Über einen [:Cron:Cronjob] kann man festlegen, dass der Befehl `mount -a` automatisch in regelmäßigen Zeitabständen mit Administrator-Rechten [5] ausgeführt wird. Dazu gibt man in einem Terminal [4] folgende Zeile ein: {{{#!vorlage Befehl sudo crontab -e }}} und editiert auf diese Weise die Cron-Tabelle von "Root". Dort trägt man am Ende folgende Zeile ein und schließt diese mit einem Zeilenwechsel (Leerzeile) ab: {{{ */2 * * * * /bin/mount -a > /dev/null 2>&1 }}} Damit wird `mount -a` alle zwei Minuten ausgeführt. Wegen `> /dev/null 2>&1` unterbleiben die Fehlermeldungen, wenn Befehlszeilen in '''fstab''' nicht ausgeführt werdne können. ==Ivman und Halevt== Das Tool Ivman erkennt, wann externe Datenträger eingesteckt oder eingelegt werden, und kann dann die Ausführung geeigneter Befehle (z.B. `mount -a`) veranlassen. Ivman wird schon seit einigen Jahren nicht mehr gewartet. Eine neuere, auf Ivman aufbauende Entwicklung ist Halevt. Sowohl Ivman als auch Halevt beruhen auf [:HAL:]. HAL gilt jedoch allgemein als "deprecated" und wird bereits seit der Version 10.04 ([:Lucid:Lucid Lynx]) nur noch in Kubuntu verwendet. Weil sich die gleiche Aufgabe auch recht einfach mit einer [:udev:udev-Regel] erledigen lässt, werden Ivman und Halevt hier nicht mehr beschrieben. ==udev-Regel== Mit udev-Regeln lassen sich sehr komplexe Aufgaben "maßgeschneidert" lösen. Eine ausführliche Beschreibung für fortgeschrittene Benutzer findet sich im Artikel [:udev:]. Hier wird nur der einfache Fall, dass beim Einstecken oder Eilegen eines externen Datenträgers sofort der Befehl `mount -a` mit Administrator-Rechten [5] ausgeführt wird, kurz dargestellt. Hierzu muss man im Ordner '''/lib/udev/rules.d/''' eine Regel-Datei anlegen. Auch hierzu sind Administrator-Rechte nötig. Der Dateiname muss mit einer zweiziffrigen Zahl beginnen und mit '''.rules''' enden, z.B. '''80-mount.rules'''. In diese trägt man nun folgende Zeile ein: {{{ SUBSYSTEM=="block", run+="/bin/mount -a" }}} Damit wird der Befehl `mount -a` immer beim Hinzufügen oder Entfernen eines Blockorientierten Gerätes (block device) ausgeführt. Hierzu gehören z.B. Festplatten und USB-Sticks, aber auch Daten-CDs und -DVDs sowie Disketten. {{{#!vorlage Hinweis Udev und HAL reagieren nur auf Veränderungen der lokalen Hardware und eignen sich deshalb nicht für den Automount von Netzwerk-Freigaben. }}} = Automount mittels GUI = Die großen Desktop-Umgebungen (GUI) [:GNOME:]/[:UNITY:] (Ubuntu), [:KDE:] (Kubuntu) und [:Xfce:] (Xubuntu) können externe Datenträger sowohl beim Einloggen des jeweiligen Benutzers als auch beim nachträglichen Einstecken oder Einlegen des Datenträgers automatisch einbinden. Diese Möglichkeit ist standardmäßig für alle diejenigen Partitionen aktiviert, für die kein Eintrag in '''/etc/fstab''' besteht. Außerdem bieten die Desktop-Umgebungen die Möglichkeit, nach dem Einbinden externer Datenträger noch bestimmte, vom Inhalt abhängige Aktionen automatisch auszuführen. Diese sind jeweils in eigenen Artikeln beschrieben. Das Verhalten der Desktop-Umgebungen sowie der Dateimanager beim Automount hat sich in den Ubuntu-Versionen seit Ubuntu 10.04 LTS ([:Lucid:Lucid Lynx] schrittweise wesentlich verändert. Dabei unterscheiden sich auch die Desktop-Umgebungen untereinander. (*** Automounter"-Verhalten in UNITY ***, nicht jedoch für NTFS-Partitionen (?) ***) Externe Datenträger werden von den Desktop-Umgebungen nur dann automatisch eingebunden bzw. der Zugriff auf dieselben ist nur dann möglich, wenn der jeweilige Benutzer Mitglied der Gruppe ''plugdev'' (GID=46) ist. Standardmäßig sind alle Benutzer Mitglieder dieser Gruppe, doch kann der Administrator jederzeit einzelne Benutzer aus dieser Gruppe ausschließen. ==Automount deaktivieren== Es ist nicht immer erwünscht, dass die externen Datenträger durch die GUI automatisch eingebunden werden. So können z.B. manche Anwendungen, wie z.B. [:K3b:] oder [:GParted:] Probleme haben, externe Datenträger zu löschen bzw. zu bearbeiten, wenn diese bereits per Automount eingebunden sind. Außerdem muss man es verhindern, dass Datenträger automatisch durch die GUI eingebunden werden, wenn man dafür einen der Automounter (z.B. Autofs) verwenden will. Das automatische Einbinden externer Datenträger über die GUI lässt sich generell deaktivieren und wieder aktivieren. Hier unterscheiden sich die Desktop-Umgebunden voneinander. === GNOME und UNITY === Seit der Umstellung auf UNITX in Ubuntu 11.04 [:Natty:Natty Narvhal] sind die Einstellungen für das automatische Einbinden über GNOME und UNITY unter ''gsettings'' im Schema ''org.gnome.desktop.media-handling'' zu erreichen (siehe `man gsettings`). Die momentan gültigen Einstellungen erhält man mittels {{{#!vorlage Befehl gsettings list-recursively org.gnome.desktop.media-handling }}} Wenn Automount und das Öffnen eines Fensters für gemountete Partitionen aktiviert sind, erhält man folgende Ausgaben: {{{#!vorlage Befehl org.gnome.desktop.media-handling automount true org.gnome.desktop.media-handling automount-open true }}} Sind sie deaktiviert, steht dort statt `true` eben `false`. Um die Einstellungen zu verändern, gibt man folgende Befehlszeilen ein: in UNITY erreicht man dies durch folgende Befehlszeilen {{{#!vorlage Befehl gsettings set org.gnome.desktop.media-handling automount 'false' gsettings set org.gnome.desktop.media-handling automount-open 'false' }}} Hat man zusätzlich das Paket '''dconf-tools''' installiert, so steht dafür über {{{#!vorlage Befehl dconf-editor }}} auch eine graphische Oberfläche zur Verfügung. Man navigiert dann zu ''org → gnome → desktop → media.handling'' und verändert dort die Einstellungen für ''automount'' und optional auch für ''automount-open''. In früheren Ubuntu-Versionen wurden die entsprechenden vom Dateimanager (Nautilus) und nicht über ''gsettings'' verwaltet. Die Einstellungen konnten über ''"System -> Einstellungen -> Wechseldatenträger- und medien"'' (nicht in [:Lucid:]) oder im Nautilus-Fenster über ''"Bearbeiten -> Einstellungen -> Datenträger"'' verändert werden. Eine Beschreibung der Aktionen, die GNOME im Anschluss an das Einbinden externer Partitionen zusätzlich noch automatisch ausführen kann, ist im Artikel [:GNOME Wechseldatenträger und -medien:] zu finden. === KDE (Kubuntu) === Die Einstellungen zum automatischen Einbinden sind per [:KDE_Systemeinstellungen:] unter ''"Hardware → Wechselmedien''" kontrollierbar. === Xfce (Xubuntu) === Xubuntu (Xfce) verhält sich hier auch in in den neueren Versionen gleich wie in der Version 10.04 LTS [:Lucid:Lucid Lynx]. Dies bedeutet insbesondere, dass externe Datenträger unmittelbar beim Einstecken eingebunden werden und nicht erst beim ersten Zugriff auf dieselben. Das Verhalten von Xubuntu beim Einstecken oder Einlegen externer Datenträger lässt sich im [[Bild(Wiki/InterwikiMap/xubuntu.png,,)]] Anwendungsmenü über "''Einstellungen -> Wechseldatenträger und Medieneinstellungen''" konfigurieren. Nähere Einzelheiten siehe [:Xfce_Einstellungen#Dateimanager:hier]. == Einzelne Datenträger ausschließen == Für einzelne Datenträger lässt sich das Einbinden über die GUI mit einem Eintrag in '''fstab''' unterbinden. Sollen die betreffenden Datenträger nicht an anderer Stelle, sondern gar nicht eingebunden werden, kann man sie einfach gemäß folgendem Beispiel "ins Leere" (Mountpunkt `none`) mounten: {{{ BEZEICHNER none auto defaults 0 0 }}} "BEZEICHNER" muss dabei natürlich ersetzt werden (siehe [:fstab#Identifikation-der-Geraete:hier]). = Einbinden über "Startprogramme" = ( *** weiterer Text ***) =Automounter= "Automounter" sind spezielle Hilfsprogramme (Tools) zum automatischen Einbinden von Netzwerk-Freigaben, die sich aber auch zum Einbinden externer Datenträger verwenden lassen. Automounter hängen Freigaben und Partitionen immer erst dann ein, wenn auf diese zugegriffen wird. Außerdem bieten sie in der Regel optional die Möglichkeit, dass diese bei Nichtgebrauch nach einer bestimmten Zeitspanne automatisch wieder ausgehängt werden. (*** weiterer Text ***) Die in Linux am weitesten verbreiteten Automounter sind [:Autofs:] und der im Paket '''am-utils''' enthaltene [wikipedia_en:Berkeley Automounter:Berkeley-Automounter (amd)]. =Automount und gvfs= Zum Einbinden von Netzwerk-Freigaben verwenden die Dateimanager [:Nautilus:] (Ubuntu, GNOME/UNITY) und [:Thunar:] (Xubuntu, Xfce) sowie das Tool [:Gigolo:] das virtuelle Dateisystem gvfs. Weil das dabei verwendete Programm [:gvfs-mount:] nicht über einen allgemeinen Mount-Befehl [3] angesprochen wird, lassen sich die bisherigen Erklärungen nicht ohne Weiteres auf das gvfs übertragen. (*** weiterer Text ***) ---- '' '''Bisheriger Text''' (entfällt später):'' ---- ## = USB-Datenträger automatisch einbinden = Wie USB-Sticks und Festplatten auch ohne Unterstützung einer Desktop-Umgebung automatisch eingebunden werden können, wird in [:USB-Datenträger_automatisch_einbinden:USB-Datenträger automatisch einbinden] erklärt. = Problembehebung = == Automount-Folder fehlen == Manchmal tritt das Problem auf, dass man eine CD-ROM in das Laufwerk einlegt und diese nicht automatisch eingebunden wird. Eine mögliche Fehlerquelle ist, dass der Ordner '''/media/cdrom''' (oder auch '''/media/cdrom0''', '''/media/cdrom1''', etc..) nicht existiert. Manuell kann man dies ändern, in dem man ein Terminal [1] öffnet und den fehlenden Ordner mit {{{#!vorlage Befehl sudo mkdir /media/cdrom }}} erstellt. Falls der Ordner nach dem nächsten Booten ohne eingelegte CD-ROM schon wieder fehlen sollte, öffnet man erneut ein Terminal und gibt {{{#!vorlage Befehl sudo dpkg-reconfigure discover1 }}} ein. Im folgenden Dialog beantwortet man die Frage "CD-ROM Geräte und Einhängepunkte mit discover verwalten?" mit "nein", damit discover1 den erstellten Ordner nicht löscht. == GNOME bindet keine Geräte automatisch ein == Funktioniert das automatische Mounten mit der Fehlermeldung >pmount konnte nicht gestartet werden nicht mehr, kann es helfen die Pakete neu zu installieren [2], welche für das Erkennen externer Geräte verantwortlich sind: {{{#!vorlage Paketinstallation hal hal-device-manager gnome-volume-manager }}} Eine weitere Möglichkeit kann sein, dass [:GParted:] eine Datei '''/etc/hal/fdi/policy/gparted-disable-automount.fdi ''' anlegt, die verhindern soll, dass GParted durch neue Datenträger gestört wird. Wenn diese Datei nach Verlassen von GParted nicht gelöscht wird, werden keine Datenträger mehr automatisch eingebunden. Die Lösung ist sehr einfach. GParted starten und wieder beenden, dann sollte die Datei wieder weg sein. == PowerTOP und hal-disable-polling == Ein weitere Fehlerquelle ist evtl., das der eine oder andere Laptopbesitzer mit [:PowerTOP:] versucht hat, den Stromverbrauch seines Gerätes zu senken. Eine von PowerTOP vorgeschlagenen Optionen lautet ''"hal-disable-polling --device /dev/cdrom"''. Diese Option, eingetragen in die '''/etc/[:rc.local:]''' oder direkt auf der Kommandozeile aufgerufen, verhindert, dass das Laufwerk von HAL auf neue Medien kontrolliert wird. Somit erkennt Software, die sich auf HAL verlässt, auch keine eingelegten Medien. Um dies zu wieder zu ändern, sollte zunächst ein evtl. vorgenommener Eintrag in die '''/etc/rc.local''' wieder entfernt oder auskommentiert werden. Im nächsten Schritt wird das Überprüfen des Laufwerks mit {{{#!vorlage Befehl sudo hal-disable-polling --enable-polling --device /dev/cdrom }}} wieder permanent aktiviert. Danach muss der Computer neu gestartet werden, damit die Änderungen wirksam werden. = Links = * [:FritzBox/Automount_USB-Speicher:] - Automtisches Einhängen von Datenträger an der FritzBox * [http://gparted.sourceforge.net/faq.php GParted FAQ] {en} # tag: System