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XS Stick W14

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Einige Mobilfunkanbieter bieten den UMTS-Stick XS Stick W14 🇩🇪 von 4G Systems an. Mittels HSUPA erreicht der Stick bei entsprechender Verfügbarkeit in den Mobilfunknetzen Uploadraten von bis zu 5,76 Mbit/s. Die Unterstützung seitens Ubuntu ist prinzipiell sehr gut, allerdings wird er nicht richtig erkannt: beim Einstecken wird der Stick als CD-ROM Laufwerk identifiziert. Um das Problem zu umgehen, beschreibt dieser Artikel, wie man dem Stick automatisiert mit USB ModeSwitch den korrekten Treiber zuweist und eine Verbindung zum Internet herstellt.

Installation

Zuerst muss USB ModeSwitch entweder als Fremdpaket installiert oder selbst aus dem Quelltext kompiliert werden (letzteres getestet mit Version 1.0.5).

Konfiguration

usb_modeswitch übernimmt die Aufgabe, den Stick vom System richtig erkennen zu lassen. Hierzu muss es noch korrekt konfiguriert werden, in dem man die Datei /etc/usb_modeswitch.conf mit einem Editor [1] und Root-Rechten [2] editiert. In der Datei sucht man nach den Zeilen bzw. fügt folgende Zeilen ein:

######################################################## 
# 4GSystems XS Stick W10/W14
#
# USB-ID im Datentraegermodus
DefaultVendor=  0x1c9e 
DefaultProduct= 0xf000
# USB-ID im Modemmodus
TargetVendor=   0x1c9e
TargetProduct=  0x9603
MessageContent="55534243123456788000000080000606f50402527000000000000000000000"

Damit ist usb_modeswitch fertig konfiguriert und kann genutzt werden, in dem man nach dem Einstecken des Sticks im Terminal folgenden Befehl ausführt:

sudo usb_modeswitch 

Auf der Homepage von usb_modeswitch 🇬🇧 wird in unregelmäßigen Abständen eine aktualisierte usb_modeswitch.conf bereitgestellt. Dort sind viele Geräte bereits implementiert. Anschließend sollte

lsusb | grep -i 1c9e 

folgende Ausgabe bringen:

Bus ... Device ...: ID 1c9e:9603

Wenn der Befehl

ls /dev | grep ttyUSB 

keine Ausgaben bringt, dann muss die Datei /etc/modules mit Root-Rechten editiert und folgende Zeile angehängt werden:

usbserial vendor=0x1c9e product=0x9603

Automatisierung

Damit der Stick nicht jedes Mal wie oben genannt aktiviert werden muss, definiert man eine udev-Regel, die diese Arbeit übernimmt. Hierzu kopiert man mit Root-Rechten aus dem noch vorhanden Installationsverzeichnis von "usb_modeswitch" die vorgefertigte Regel 80-usb_modeswitch.rules nach /lib/udev/rules.d/ und fügt folgende Zeilen ein:

SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="1c9e", ATTRS{idProduct}=="f000", RUN+="/bin/sleep 5"
SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="1c9e", ATTRS{idProduct}=="f000",
RUN+="/usr/sbin/usb_modeswitch"
SUBSYSTEM=="usb", SYSFS{idProduct}=="f000", SYSFS{idVendor}=="1c9e", RUN+="/bin/sleep 5"
SUBSYSTEM=="usb", SYSFS{idProduct}=="9603", SYSFS{idVendor}=="1c9e",
RUN+="/sbin/modprobe usbserial vendor=0x1c9e product=0x9603"

Somit wird jedes Mal beim Einstecken des Sticks ein Skript ausgeführt, das den Stick lädt und konfiguriert. Daraufhin wird der Stick automatisch nach dem Einstecken als GSM-Modem erkannt (zur Überprüfung ggf. den Befehl "dmesg" benutzen).

NetworkManager

Nach dem Einstecken des Sticks dauert es ca. 1 Minute (!), bis der NetworkManager den Stick gefunden hat, aber bisher lief er nicht korrekt bzw. es konnte trotz Zuweisung der korrekten Parameter bzw. Pin-Nummer keine Verbindung aufgebaut werden. Daher ist es von Vorteil, das Programm wvdial zu nutzen.

wvdial

Mit "wvdial" kann eine Verbindung hergestellt werden. Zunächst muss das Paket wvdial installiert werden. Dann sind drei Schritte nötig, um eine Verbindung herzustellen. Es empfiehlt sich, die Pin-Nummer zu deaktivieren, was im Segment "[Dialer nopin]" in wvdial.conf weiter unten beschrieben wird:

  1. /etc/wvdial.conf mit Wahlparametern erstellen

  2. Aufruf von "wvdial nopin", um die Pin-Nummer zu deaktivieren

  3. "wvdial umts", um eine Verbindung herzustellen

wvdial.conf

Man legt /etc/wvdial.conf mit einem Editor und Root-Rechten an und kopiert folgende Zeilen hinein:

[Dialer Defaults]
Phone = *99#
Username = "GPRS"
Password = "GPRS"
Stupid Mode = on
Dial Command = ATDT
Modem Type = USB Modem
Modem = /dev/ttyUSB2
Init1 = ATZ
[Dialer nopin]
Init2= AT+CPIN="????"
Init3= AT+CLCK="SC",0,”????”
[Dialer umts]
Carrier Check = on
Init2= AT+CGDCONT=1,"IP","internet.interkom.de"
ISDN = off

Wichtig ist hierbei, dass nicht etwa /dev/ttyUSB1 benutzt wird, sondern tatsächlich /dev/ttyUSB2!

Im Segment "[Dialer nopin]" ist statt "????" die aktuelle Pin-Nummer einzugeben. Der Benutzername bzw. das Passwort ist beliebig, muss aber vorhanden sein. Der Benutzer muss zum Herstellen der Verbindung Root-Rechte haben (es ist auch möglich, die Modem-Rechte einem Benutzer zuzuweisen, darauf wird hier aber nicht eingegangen).

Verbindung herstellen

Zum Deakivieren der PIN-Nummer gibt man im Terminal folgende Zeilen ein:

sudo wvdial nopin 

Man wartet auf das Beenden des Programms, der Stick blinkt dabei grün. Falls es zu Fehlermeldungen kommt, können sie meist ignoriert werden, weil die Befehle anscheinend zu oft ausgeführt werden – wo das Problem liegt, ist nicht bekannt. Wichtig ist, dass beim ersten Aufruf die Pin-Nummer akzeptiert wird und diese dann mit "…CLCK…" deaktiviert wird, damit in Zukunft keine Pin mehr überprüft werden muss. Dieses Kommando wird nur ein Mal ausgeführt, nach Hochfahren des Rechners muss dies dann nicht wiederholt werden. Danach gibt man ein:

sudo wvdial umts 

und wartet, bis der Stick zu blinken aufhört und konstant grün leuchtet – im Terminal erkennt man einen "connect" und die Bitrate etc. Nun kann eine Verbindung zum Internet hergestellt werden.

Zum Beenden der Verbindung wechselt man ins Terminal und gibt Strg + C ein, damit wird die Verbindung unterbrochen. Zur Wiederaufnahme gibt man ein:

sudo wvdial umts 

Gnome-PPP

Gnome-PPP eignet sich ebenfalls zum Herstellen einer Internetverbindung ohne Terminal, da es auf "wvdial" aufsetzt und eine wvdial.conf-Datei selbst verwaltet. Bitte beachten, dass die Benutzung von Modems für den jeweiligen Benutzer frei geschaltet sein muss. ("Systemverwaltung → Beutzer und Gruppen"). In Gnome-PPP sind folgende Werte einzutragen:

./gnome-ppp1.png

Benutzer und Passwort: "GPRS" für beide Angaben.

Die anderen Screens sind selbsterklärend, hier die Eingaben übernehmen:

./gnome-ppp4.png

./gnome-ppp5.png

./gnome-ppp6.png

./gnome-ppp7.png

Verbindung herstellen

Man wechselt zur ersten Maske und drückt "Verbinden". Nach 1-5 Sekunden erscheint dann folgendes Fenster:

./gnome-ppp2.png

Jetzt ist eine Verbindung ins Internet möglich. Falls man den Datendurchsatz etc. kontrollieren will, wählt man "Details", es erscheint folgende Maske:

./gnome-ppp3.png

Anzumerken wären noch eine Kurzerfahrungen mit einem falschen "APN (Initstring 1)": Wenn hier ein falscher APN-Name eingegeben wird, ist zwar eine Verbindung möglich, aber diese bietet nur "Schneckentempo" (ca. 1-5 Kbit/s).


Diese Revision wurde am 8. März 2010 15:22 von gregor-kiel erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, Installation, Netzwerk, Internet