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XS Stick W14

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Einige Mobilfunkanbieter bieten den UMTS-Stick "XS Stick W14" von 4G Systems an. Ubuntu unterstützt diesen prinzipiell sehr gut, erkennt ihn allerdings nicht richtig: beim Einstecken wird der Stick nicht bzw. als CD-ROM Laufwerk identifiziert. Um das Problem zu umgehen, beschreibt dieser Artikel, wie man dem Stick automatisiert mit "usb_modeswitch" den korrekten Treiber zuweist und eine Verbindung zum Internet herstellt.

Installation

Voraussetzungen

Zur Verwendung des Quellcodes von usb_modeswitch (Version 1.0.5 !) müssen zuerst folgende Pakete installiert werden:

  • build-essential

  • checkinstall

  • libusb-dev

Den aktuellen Quellcode von usb_modeswitch von hier 🇬🇧 herunterladen, entpacken[3] und kompilieren[4].

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Konfiguration

usb_modeswitch übernimmt die Aufgabe, den Stick vom System richtig erkennen zu lassen. Hierzu muss es noch korrekt konfiguriert werden, indem man die Datei /etc/usb_modeswitch.conf mit einem Editor[5] und Root-Rechten[6] editiert. In der Datei sucht man nach den Zeilen bzw. fügt folgende Zeilen ein:

########################################################
# XS W14 by Debitel
#
DefaultVendor= 0x1c9e
DefaultProduct= 0xf000
TargetVendor= 0x1c9e
TargetProduct= 0x9603
MessageContent="55534243123456788000000080000606f50402527000000000000000000000
" 00000000000"

Damit ist usb_modeswitch fertig konfiguriert und kann genutzt werden, in dem man nach dem Einstecken des Sticks im Terminal folgenden Befehl ausführt:

sudo usb_modeswitch 

Der Programmautor von Web'n'Walk_Stick_Fusion stellt in unregelmäßigen Abständen eine aktualisierte usb_modeswitch.conf bereit.

Automatisierung

Damit der Stick nicht jedes Mal wie oben genannt aktiviert werden muss, definiert man eine udev-Regel, die diese Arbeit übernimmt. Hierzu kopiert man aus dem noch vorhanden Installationsverzeichnis von usb_modeswitch die vorgefertigte Regel 80-usb_modeswitch.rules nach /lib/udev/rules.d/ und fügt folgende Zeilen ein:

SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="1c9e", ATTRS{idProduct}=="f000", RUN+="/bin/sleep 5"
SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="1c9e", ATTRS{idProduct}=="f000",
RUN+="/usr/sbin/usb_modeswitch"
SUBSYSTEM=="usb", SYSFS{idProduct}=="f000", SYSFS{idVendor}=="1c9e", RUN+="/bin/sleep 5"
SUBSYSTEM=="usb", SYSFS{idProduct}=="9603", SYSFS{idVendor}=="1c9e",
RUN+="/sbin/modprobe usbserial vendor=0x1c9e product=0x9603"

Somit wird jedes Mal beim Einstecken des Sticks ein Skript ausgeführt, das den Stick lädt und konfiguriert. Daraufhin wird der Stick automatisch nach dem Einstecken als GSM-Modem erkannt (zur Überprüfung ggf. "dmesg" benutzen).

NetworkManager

Hinweis: Nach dem Einstecken des Sticks dauert es ca. 1 Minute (!), bis der NetworkManager den Stick gefunden hat, aber bisher lief er nicht korrekt bzw. es konnte trotz Zuweisung der korrekten Parameter bzw. Pinnummer keine Verbindung aufgebaut werden, daher ist es von Vorteil, wvdial zu benutzen.

WVDIAL

Mit wvdial kann eine Verbindung hergestellt werden. Zunächst muss das Programm installiert werden. Dann sind drei Schritte nötig, um eine Verbindung herzustellen. Es empfiehlt sich, die Pin-Nummer zu deaktivieren, was im Segment "[Dialer nopin]" in wvdial.conf weiter unten beschrieben wird:

  1. /etc/wvdial.conf mit Wahlparametern erstellen

  2. Aufruf von "wvdial nopin", um die Pin-Nummer zu deaktivieren

  3. "wvdial umts", um eine Verbindung herzustellen

Erstellen von /etc/wvdial.conf

Man legt /etc/wvdial.conf mit einem Editor (mit Root-Rechten) an und kopiert folgende Zeilen hinein:

[Dialer Defaults]
Phone = *99#
Username = "GPRS"
Password = "GPRS"
Stupid Mode = on
Dial Command = ATDT
Modem Type = USB Modem
Modem = /dev/ttyUSB2
Init1 = ATZ
[Dialer nopin]
Init2= AT+CPIN="????"
Init3= AT+CLCK="SC",0,”????”
[Dialer umts]
Carrier Check = on
Init2= AT+CGDCONT=1,"IP","internet.interkom.de"
ISDN = off

Im Segment "[Dialer nopin]" ist statt "????" die aktuelle Pin-Nummer einzugeben. Der Benutzername bzw. das Passwort ist beliebig, muss aber vorhanden sein. Der Benutzer muss zum Herstellen der Verbindung Root-Rechte haben (es ist auch möglich, die Modem-Rechte einem Benutzer zuzuweisen, darauf wird hier aber nicht eingegangen).

Verbindung herstellen

Zum Deakivieren der Pin-Nummer gibt man im Terminal folgende Zeilen ein:

sudo wvdial nopin 

Man wartet auf das Beenden des Programms, der Stick blinkt dabei grün. Falls es zu Fehlermeldungen kommt, können sie meist ignoriert werden, weil die Befehle anscheinend zu oft ausgeführt werden – wo das Problem liegt, ist nicht bekannt. Wichtig ist, dass beim ersten Aufruf die Pin-Nummer akzeptiert wird und diese dann mit "…CLCK…" deaktiviert wird, damit in Zukunft keine Pin mehr überprüft werden muss. Dieses Kommando wird nur ein Mal ausgeführt, nach Hochfahren des Rechners muss dies dann nicht wiederholt werden. Danach gibt man ein:

sudo wvdial umts 

und wartet, bis der Stick zu blinken aufhört und konstant grün leuchtet – im Terminal erkennt man einen "connect" und die Bitrate etc.

Nun kann eine Verbindung zum Internet hergestellt werden.

Zum Beenden der Verbindung wechselt man ins Terminal und gibt Strg + C ein. Damit wird die Verbindung unterbrochen. Zur Wiederaufnahme gibt man ein:

sudo wvdial umts 

Gnome-PPP

Gnome-PPP eignet sich ebenfalls zum Herstellen einer Internetverbindung ohne Terminal, da es auf wvdial aufsetzt und eine wvdial.conf-Datei selbst verwaltet. Hier sind folgende Werte einzutragen:

Benutzer und Passwort: "GPRS" für beide Angaben.

Die anderen Screens sind selbsterklärend, hier die Eingaben übernehmen.

Verbindung herstellen

Man wechselt zur ersten Maske und drückt "Verbinden". Nach 1-5 Sekunden erscheint dann folgendes Fenster:

Jetzt ist eine Verbindung ins Internet möglich. Falls man den Datendurchsatz etc. kontrollieren will, wählt man "Details", es erscheint folgende Maske:

Anzumerken wären noch eine Kurzerfahrungen mit einem falschen "APN (Initstring 1)": Wenn hier ein falscher Name eingegeben wird, ist zwar eine Verbindung möglich, aber diese bietet nur "Schneckentempo", ca. 1-5 Kbit durchschnittlich.


Diese Revision wurde am 19. Dezember 2009 19:51 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, Installation, Netzwerk, Internet