[[Vorlage(archiviert, )]] [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(./jhymn_logo.png, 64, align=left)]] Die [wikipedia:Digitale_Rechteverwaltung:Digitale Rechteverwaltung] (engl.: Digital Rights Management, kurz DRM) ist ein mittlerweile gängiges Verfahren, um die Nutzung und Verbreitung von [:Streaming:gestreamten] digitalen Medien zu kontrollieren. Grundsätzlich widerspricht diese Art der Mediennutzung dem Open-Source-Gedanken und der Idee, Inhalte frei verfügbar zu erhalten. Daher ist die Nutzung derartiger Inhalte unter Linux bisher grundsätzlich mit einigen Schwierigkeiten verbunden (und wird kontrovers diskutiert). Dennoch wollen viele Linux-Nutzer in den Genuss von Filmen, TV-Serien oder Sportübertragungen kommen, die DRM-geschützt sind. Diese Seite soll einen ersten Überblick verschafften, welche Möglichkeiten für die Nutzung von DRM unter Ubuntu vorhanden sind und bei der Wahl des passenden Lösungsweges eine Entscheidungshilfe bieten. = Alltägliche Probleme = [[Bild(drm-error.png, 300, right)]] Selbst mit dem grundsätzlichen Wissen, dass Medienanbieter ihre Inhalte mit der Digitalen Rechteverwaltung schützen, ist die konkrete Umsetzung sehr unübersichtlich. So kann es sein, dass die Lieblingsserie von einem auf den nächsten Tag nicht mehr verfügbar ist oder dass bestimmte Inhalte auf einer Seite problemlos abzuspielen, während andere einfach nicht zugänglich sind. Insbesondere private Fernsehsender stellen in ihren Mediatheken einige Inhalte DRM-frei zur Verfügung, während sie andere schützen. Gerade ganze Folgen von Serien werden oft nur geschützt veröffentlicht, kurze Beiträge sind eher DRM-frei zu beziehen. Pauschalaussagen sind in diesem Kontext also nicht möglich. In der Regel wird man beim Öffnen eines geschützten Inhalts mit einer Fehlermeldung begrüßt. Im besten Fall mit dem Hinweis, dass der Inhalt DRM-geschützt ist, oft ist aber auch zu lesen, dass der Inhalt über ein mobiles Endgerät nicht zu beziehen ist. Teilweise wird auch klar geschrieben, dass der Inhalt über ein Linux-Betriebssystem nicht zu beziehen ist. = Technische Umsetzung (Desktop-Computer) = Aktuell werden in der Regel zwei Browserplugins eingesetzt, um geschützte Medieninhalte zu übertragen: 1. [wikipedia:Microsoft_Silverlight:Microsoft Silverlight] Silverlight kommt aus dem Hause Micosoft und wird nativ von Linux nicht unterstützt. Adobe Flash setzt – für die Nutzung des DRM-Moduls – unter Linux einen laufenden [wikipedia:HAL_(Software):HAL]-Dienst voraus. Diese Schnittstelle wird aber bereits seit Jahren nicht mehr benutzt und nicht mehr weiter entwickelt. Für beide Probleme gibt es allerdings provisorische Lösungen, um beide Techniken mit Ubuntu als Betriebssystem zu nutzen. Näheres dazu im Abschnitt [#Programme Programme]. [[Bild(./HTML5_logo.pnp, 64, right)]] Neben diesen beiden etablierten Techniken gibt es auch erste Umsetzungen, DRM-Inhalte über [wikipedia:HTML5:] an den Nutzer zu bringen. Die Übertragung wird in diesem Fall nicht zwangsläufig über eine Drittanbieter-Anwendung (wie Silverlight oder Adobe Flash) ermöglicht, sondern über eine speziellen Kommunikationskanal – die [wikipedia_en:Encrypted_Media_Extensions:Encrypted Media Extensions] oder kurz EME – verwirklicht. Bisher bieten Netflix und Amazon Prime Instant Video (Stand: Juli 2015) ihre Inhalte über die EME-Schnittstelle an. Unter Linux ist diese Funktion nur im Browser [:Chromium:Google Chrome] implementiert (Stand: September 2015). Chrome bietet damit eine vollständig native Unterstützung von DRM-Inhalten unter Linux. Aber auch Mozilla arbeitet an einer indirekten Umsetzung für [:Firefox:] als Drittanbieter-Anwendung (ein neues Adobe-Plugin). Sollte man vorhaben, andere DRM-geschützte Inhalte als die oben genannten in Verbindung mit Google Chrome oder mit einem anderen Browser nutzen zu wollen, stehen folgende Programme zur Verfügung. = Programme = == Browserunterstützung == Grundsätzlich werden die genannten Plugins von vielen Browsern unterstützt, aber Google Chrome und auch [:Chromium:] zählen nicht (mehr) dazu. Beide haben die Unterstützung für [wikipedia_en:NPAPI:]-Plugins (Netscape Plugin Application Programming Interface) eingestellt, die sowohl für Pipelight als auch das systemweite Flash-Browserplugin erforderlich ist. Beide Browser verwenden (mittlerweile) das PepperFlash-Plugin. Eine DRM-unterstützung ist in diesem Plugin (aktuell) nicht vorhanden. Hingegen unterstützt aktuell Google Chrome als auch [:Chromium:] die [wikipedia_en:_Encrypted%20Media%20Extensions:Encrypted Media Extensions]-Schnittstelle unter Linux. Dadurch kann u.a. der Video-Streaming-Anbieter [https://www.netflix.com/de/ Netflix] und [https://www.amazon.de Amamzon Prime Instant Video] {de} unter Linux verwendet werden, da das benötigte [wikipedia:Digitale_Rechteverwaltung:DRM] umgesetzt wird. = Auswahlhilfe = {{{#!vorlage Warnung Pipelight sollte nicht mehr verwendet werden. Die Entwicklung wurde 2016 eingestellt, der Entwickler empfiehlt, aufgrund fehlender Sicherheitsupdates, Pipelight zu deinstallieren (siehe [http://pipelight.net/ Projektseite] {en}). Zudem ist Pipelight derzeit (März 2018) kaum noch nutzbar. }}} Letztlich ist die Entscheidung gar nicht so schwer. Wenn man nur auf ein paar Flash-DRM-Inhalte zugreifen will, bietet sich wohl eher Adobe Flash an. Braucht man das Silverligt-Plugin, bleibt ohnehin nur Pipelight. Wenn sowohl Flash als auch Silverlight genutzt werden, sollte man lieber ganz auf Pipelight setzen, statt das eigene System mit beiden Notlösungen zu versorgen. Die Kombination ist aber natürlich möglich. Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. HAL ist komplett veraltet und Pipelight installiert Windows-Plugins, also Code, der nicht für Linux gedacht ist. Beide Lösungen sind nicht optimal, funktionieren aber meist relativ gut. Falls man ausschließlich an Netflix interessiert ist, bietet sich Google Chrome an. {{{#!vorlage Hinweis Die Tabelle ist nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Im Video-on-demand-Bereich (VoD) können sich die Dinge aber sehr schnell ändern. Falls ein Fehler bemerkt wird: bitte nachbessern. }}} {{{#!vorlage Tabelle <-3 tablestyle="width: 97%;" rowclass="titel">Anbieterübersicht für Deutschland +++ Anbieter Plugin Darstellungsmöglichkeiten +++ [post:7788233:Amazon Prime Instant Video] EME, Silverlight EME, Pipelight, HTML5 (nur Google Chrome) +++ Eurosport Player Silverlight Pipelight +++ Google Play-Movies EME EME, Pipelight +++ Horizon Go (Achtung: getestet nur für UPC Austria; andere Anbieter, welche ebenfalls die Horizon Go-Plattform verwenden, geben zum Teil abweichende Systemanforderungen an) Silverlight Pipelight (User Agent unverändert) +++ MagineTV Silverlight Pipelight +++ Maxdome Silverlight, EME Pipelight, EME +++ Netflix EME, Silverlight EME, Pipelight +++ ProsiebenSat1 Mediatheken (Sat1, Pro7, Kabel1, usw.) HTML5 HTML5, Pipelight +++ Sky Go Silverlight, EME (Google Chrome) Pipelight, EME +++ Videobuster Silverlight Pipelight +++ Videoload Silverlight Pipelight +++ Watchever Silverlight Pipelight }}} = Links = == Intern == * [:Streaming:] {Übersicht} Grundlegendes zum Thema; Audio- und Videostreams mit Browser-Plugins abspielen * [:Streams_speichern:] {Übersicht} Übersichtsartikel * [:Howto/Amazon_Prime_und_Netflix_offline_anschauen:] == Extern == * [heise:-2415293:Netflix uneingeschränkt unter Linux] {de} - heise Open Source, 10/2014 * [https://www.golem.de/news/encrypted-media-extensions-drm-im-firefox-kommt-von-adobe-1405-106495.html Encrypted Media Extensions – DRM im Firefox kommt von Adobe] {de} - golem.de, 05/2014 * [https://blog.mozilla.org/blog/2014/05/14/drm-and-the-challenge-of-serving-users/ DRM and the Challenge of Serving Users] {en} - Mozilla Blog, 05/2014 #tag: Internet, Internet-TV, TV, Multimedia, unfreie Software, Kopierschutz, Übersicht