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Upgrade auf Xenial

Archivierte Anleitung

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Dieser Artikel beschreibt, wie man ein Ubuntu-System von Ubuntu 15.10 auf Ubuntu 16.04 LTS aktualisiert. In der Ubuntu-Terminologie wird das als "upgrade", also Aufrüstung, bezeichnet, im Gegensatz zum "update", bei dem ein vorhandenes System nur aufgefrischt wird. Ubuntu 16.04 Xenial bietet im Vergleich zum Vorgänger viele neuere Software-Pakete. Außerdem ist Xenial eine Long-Term-Support-Version, das heißt, es gibt sowohl für die Desktop- als auch die Server-Version fünf Jahre lang Fehlerkorrekturen und andere Aktualisierungen. Eine Zusammenfassung der Neuerungen kann man im Artikel Xenial Xerus finden.

Hinweis:

Das Upgrade von 14.04 LTS auf 16.04 LTS wird im Artikel Upgrade Trusty auf Xenial beschrieben.

Upgrademöglichkeiten

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Upgrade auf das neue Release durchzuführen:

  • Auf Desktop-Systemen das Programm zur Systemaktualisierung verwenden

  • Auf Servern (ohne grafische Oberfläche) den Vorgang in wenigen Schritten via Konsole erledigen.

Dieses Vorgehen ist in den offiziellen Releasenotes unter Upgrading from Ubuntu 14.04 LTS or 15.10 🇬🇧 stichpunktartig zusammengefasst. Das Upgrade-Prozedere ist prinzipiell für das Upgrade von Ubuntu 14.04 wie auch Ubuntu 15.10 identisch.

Achtung!

Ein Release-Upgrade von Ubuntu 15.10 ausgehend muss innerhalb des Unterstützungszeitraums erfolgt sein, damit die Versorgung mit Sicherheitsaktualisierungen nicht unterbrochen wird.


Ein Upgrade von Ubuntu 14.04 ausgehend sollte erst erfolgen, wenn das erste Point-Release von Ubuntu 16.04.1 LTS vorliegt.

Vorbereitung

Abweichung zu Standardinstallation beachten

Wenn ein System sehr stark von der Standardinstallation abweicht, können Probleme auftreten. Hinweise dazu finden sich unter Upgrade.

Auf Regressionen prüfen

Es kann sein, dass manche Dinge in der neuen Version nicht mehr oder zumindest schlechter funktionieren als in Ubuntu 15.10. Eine Liste der bekannten Probleme findet sich in den Release Notes (Veröffentlichungshinweisen).

Backup

Vor einem Upgrade sollte eine Datensicherung vorgenommen werden, für den Fall, dass etwas schief laufen sollte. Dazu eignen sich

  • ein Partitionsimage mit partimage. Eine Wiederherstellung des vorherigen Zustandes ist damit besonders einfach.

  • laufende Sicherungen der Daten und Konfigurationen mit Déjà Dup. Im Problemfall hat man dann die Möglichkeit, nach der Neuinstallation von Ubuntu 15.10 Daten wiederherzustellen. Konfigurationen sollten selektiv zurück gespielt werden, da mit der neuen Systemversion wesentliche Änderungen in den Konfigurationsdateien möglich sind.

Software überprüfen

Achtung!

Programme die nicht aus den offiziellen Quellen stammen und den Displaymanager, den Login oder die Authentifizierung verändern können dazu führen, dass das System nicht mehr richtig startet und sollten vorab manuell deinstalliert werden!

Das Upgrade-Programm kümmert sich selbständig um die Entfernung von Software, die aus inoffiziellen Quellen stammt und die bei der folgenden Installation Probleme bereiten könnten. Es weiß aber nichts von Software, die ganz ohne die Paketverwaltung installiert wurde. Darüber hinaus kann es passieren, dass einige Programme nicht mehr in den offiziellen Paketquellen enthalten sind.

Wer Programme ohne die Paketverwaltung oder mittels "Checkinstall" installiert hat, sollte diese vorher entfernen. Wer nicht weiß, worum es gerade geht, ist nicht betroffen.

Wer Treiber nachinstalliert hat, sollte sich bewusst sein, dass es sein kann, dass diese in bestimmten Fällen mit der neuen Systemversion nicht mehr funktionieren. Das betrifft insbesondere auch fehlerhaft installierte Grafiktreiber. Mehr dazu auf der allgemeinen Seite zu Upgrade.

Upgrade- Ubuntu (Unity, Ubuntu-GNOME, Xfce)

Ein Upgrade auf Ubuntu 16.04 lässt sich wie folgt durchführen. Zuerst prüft man, ob im Archiv/Software-Center unter dem Punkt

  • Bearbeiten → Software-Paketquellen

der Punkt "Freigabe-Aktualisierung" auf "normale Freigaben" gesetzt ist.

Nun wird der Update-Manager gestartet:

Unity

  • "System → Systemverwaltung → Aktualisierungsverwaltung"

Ubuntu-GNOME (GNOME-Shell)

  • "Anwendungen → Systemwerkzeuge → Aktualisierungsverwaltung"

Ist das System auf dem neuesten Stand, wird ein System-Upgrade angeboten. Es kann aber auch vorkommen, dass die neuere Ubuntu-Version (Upgrade) nicht angezeigt wird, sondern das laufende System erst aktualisiert werden muss; dies sollte man auch tun. aktualisierung_1.png

Ist das System aktuell, kann die Aktualisierungsverwaltung wie oben erwähnt oder im Terminal[3] mit folgendem Befehl gestartet werden:

gksudo -- update-manager -c  

Ein Klick auf "Aktualisieren" setzt das System-Upgrade in Gang. Zunächst werden die (englischsprachigen) "Release Notes" angezeigt, worin Hinweise auf wichtige Änderungen enthalten sind, die zu lesen sehr hilfreich sein kann. Weiter geht es mit "System aktualisieren".

aktualisierung_2.png
Systemaktualisierung: Vorbereitung

aktualisierung_3.png
Systemaktualisierung: Starten

aktualisierung_4.png
Systemaktualisierung: Ausführen

aktualisierung_5.png
Systemaktualisierung: Aufräumen

Das System wird nun untersucht. Manche Pakete sind mit der neuen Ubuntu-Version nicht mehr kompatibel (das betrifft Pakete, die aus fremden Quellen installiert wurden, und Pakete, die durch andere ersetzt wurden oder inzwischen überflüssig sind). Diese Änderungen kann man sich detailliert auflisten lassen.

Nach dem Schließen aller geöffneten Anwendungen geht es weiter mit "Systemaktualisierung beginnen". Der damit gestartete Vorgang darf nicht mehr unterbrochen werden. Je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung kann das Herunterladen der Pakete eine Weile dauern. Auch sollte der Prozess aufmerksam verfolgt werden, weil es an einigen stellen gegebenenfalls zu Abfragen kommen kann, die korrigiert oder bestätigt werden müssen. Insbesondere kann es sein, dass Konfigurationsdateien manuell ausgewählt oder geändert werden müssen.

Ist das System-Upgrade beendet und sind alle Pakete installiert, können unter dem Menü-Punkt: "Aufräumen" alte, nicht mehr benötigte Software-Pakete und -Bibliotheken bereinigt werden. Es ist ratsam, genau zu prüfen, was da gelöscht werden soll oder eventuell noch gebraucht wird.

Ist dies ebenfalls beendet, muss das System noch "neu gestartet" werden. Damit ist die eigentliche Installation schon abgeschlossen; eine letzte Überprüfung kann nun noch folgen. Eine Kontrolle, ob alle Programme, die in der Vorgängerversion manuell installiert wurden, fehlen, ist sinnvoll. Diese können bei Bedarf wieder neu installiert werden.

Aktualisierung auf der Kommandozeile

Von Debian ist man vielleicht gewohnt, die sources.list so zu ändern, dass die nächste Debian-Version genutzt wird, um danach ein apt-get dist-upgrade durchzuführen. Dies sollte man unter Ubuntu nicht machen! Warum? Ubuntu arbeitet mit dem Update-Manager, und diesen sollte man auch beim Upgrade eines Servers benutzen.

Update-Manager verwenden

Hinweis:

Im Laufe des Upgrades ist es wahrscheinlich, dass die Netzwerkverbindung zumindest kurzzeitig unterbrochen wird. Führt man daher ein Upgrade auf einem Server durch, zu dem man nur via SSH Zugang hat, so wird man die Kontrolle über den Aktualisierungsprozess verlieren, da die SSH-Sitzung unterbrochen wird. Führt man also die Installation auf einem entfernten Rechner durch, so sollte man sie innerhalb von Screen starten. So besteht die Möglichkeit, die Verbindung wieder aufzunehmen und den Vorgang so wieder zu steuern.

Vor dem "Upgrade" auf eine neue Version muss man sicherstellen, dass das System auf dem neusten Stand ist:

sudo apt-get update                        # aktualisiert die Paketquellen
sudo apt-get dist-upgrade                  # Aktualisieren der Pakete 

Danach installiert [1] man das Programm:

  • update-manager-core

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install update-manager-core 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://update-manager-core

Nun muss die Datei /etc/update-manager/release-upgrades geprüft werden. Die Datei muss wie folgt aussehen:

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16
17
# Default behavior for the release upgrader.

[DEFAULT]
# Default prompting behavior, valid options:
#
#  never  - Never check for a new release.
#  normal - Check to see if a new release is available.  If more than one new
#           release is found, the release upgrader will attempt to upgrade to
#           the release that immediately succeeds the currently-running
#           release.
#  lts    - Check to see if a new LTS release is available.  The upgrader
#           will attempt to upgrade to the first LTS release available after
#           the currently-running one.  Note that this option should not be
#           used if the currently-running release is not itself an LTS
#           release, since in that case the upgrader won't be able to
#           determine if a newer release is available.
Prompt=normal

Auch wenn Xenial eine LTS-Version ist, funktioniert Prompt=lts nicht, da Wily selbst keine LTS-Version ist.

Ggf. muss der Eintrag hinter Prompt mit einem Editor mit Root-Rechten [4] auf normal gesetzt werden. Danach wird der Vorgang über

sudo do-release-upgrade  

ausgeführt. Ab jetzt muss man nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Vorsicht ist angesagt, wenn Meldungen kommen, die die Änderung der Konfigurationen der einzelnen Systeme anzeigen. Man sollte jede Konfiguration prüfen und entweder die neue Version akzeptieren oder die eigene Version der Konfigurationsdatei behalten. Man informiert sich am besten vorher, welche Änderungen an den Serverpaketen bei dem Distributions-Upgrade durchgeführt wurden.

Problembehebung

Allgemein

Unter Upgrade gibt es allgemeine Hinweise zur Problembehebung.

Diese Revision wurde am 24. April 2019 23:18 von Beforge erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Installation, Einsteiger