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Upgrade Hardy auf Lucid

Archivierte Anleitung

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Bekanntlich ist bei "normalen" Ubuntu-Versionen immer nur ein Upgrade auf die nächsthöhere Version möglich, ein Sprung über zwei oder mehr Versionen ist nicht möglich. Dies hat sich mit dem Erscheinen der zweiten LTS (Long Term Support) Version von Ubuntu allerdings insofern geändert, dass es nun möglich ist, ein Distributions-Upgrade von der zweiten LTS-Version 8.04 Hardy Heron auf die dritte LTS-Version 10.04 Lucid Lynx durchzuführen, ohne die drei dazwischenliegenden Versionen zu installieren.

Hinweis:

Kubuntu 8.04 war keine LTS-Version, deswegen gilt dieser Artikel nicht für Kubuntu.

Vorbereitung

Achtung!

Es ist aktuell nicht bekannt, wie sich das Upgrade verhält, wenn man Software aus Fremdquellen installiert hat. Es sei an dieser Stelle daher ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieser Artikel bisher nur auf Systemen getestet ist, auf denen ausschließlich Original Ubuntu-Quellen aktiviert sind!

Ferner muss beachtet werden, dass zwischen Hardy und Lucid zahlreiche neuere Versionen des Linux Kernels und proprietärer Treiber erschienen sind. Dabei wird leider immer auch die Unterstützung älterer- und/oder exotischerer Hardware entfernt. Folglich empfiehlt sich vor einem Upgrade die Kompatibilität zu überprüfen, insbesondere hinsichtlich Grafikkartentreiber.

Zuerst muss man prüfen, ob die Paketquelle "hardy-updates" aktiviert ist, was üblicherweise aber der Fall sein sollte. Dies erkennt man an folgender Zeile in der sources.list:

deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ hardy-updates main

Falls dies nicht der Fall sein sollte, trägt man die Zeile entsprechend ein. Dann sollte man sicherstellen, dass das System auf dem neuesten Stand ist. Wichtig ist, dass das Paket

  • update-manager-core

installiert ist. Jetzt ist das System für das Distributions-Upgrade vorbereitet.

Distributions-Upgrade durchführen

Jetzt führt man folgenden Befehl aus:

sudo update-manager --proposed 

Dann erscheint eine Meldung

Neue Version 10.04 der Distribution ist verfügbar

Die Aktualisierung beginnt man mit einem Klick auf "Aktualisieren". Danach erscheint ein Fenster mit der Freigabemitteilung, dort startet man mit einem Klick auf "System aktualisieren" das Upgrade. Das Hinweisfenster "Die Unterstützung für einige Anwendungen wurde eingestellt" kann man schließen. Jetzt erscheint noch ein Fenster "Möchten Sie die Systemaktualisierung starten?" und man kann dann mit einem Klick auf "Systemaktualisierung beginnen" die Aktualisierung endgültig starten. Im Zuge des Upgrades wird die sources.list automatisch bearbeitet (umbenennen von hardy in lucid).

Es werden so gut wie alle Pakete ausgetauscht, entsprechend groß ist der Download. Es kann sein, dass (deutlich) mehr als 1400 Pakete neu geladen werden. Ansonsten unterscheidet sich der weitere Ablauf nicht von einem normalen Upgrade der Distribution.

Upgrade der Ubuntu-Server-Variante

Vor dem Upgrade auf eine neue Version muss man sicherstellen, dass das System auf dem neusten Stand ist:

sudo apt-get update                        # aktualisiert die Paketquellen
sudo apt-get dist-upgrade                  # aktualisieren der Pakete 

Danach installiert [1] man das Programm:

  • update-manager-core

Nun muss die Datei /etc/update-manager/release-upgrades mit einem Editor mit Root-Rechten [4] bearbeitet werden. In dieser Datei wird definiert, ob der Update-Manager nur LTS-Versionen von Ubuntu beachten soll oder alle Versionen. Ubuntu Lucid Lynx ist eine LTS-Version, daher muss die Datei wie folgt

[DEFAULT]
# default prompting behavior, valid options:
#  never  - never prompt for a new distribution version
#  normal - prompt if a new version of the distribution is available
#  lts    - prompt only if a LTS version of the distribution is available
Prompt=lts

geändert werden.

Danach wird das Upgrade mit folgendem Befehl gestartet:

sudo do-release-upgrade --proposed 

Sollte der Server hinter einem Proxy stehen, der eine Authentifizierung benötigt, reicht die Angabe des Proxys und der Zugangsdaten in /etc/apt/apt.conf nicht aus. Dann muss der Befehl so aussehen.

sudo http_proxy="user:pw@server:port" do-release-upgrade 

user, pw, server und port sind durch entsprechende Werte zu ersetzen.

Ab jetzt muss man nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Vorsicht ist angesagt, wenn Meldungen kommen, die die Konfigurationen der einzelnen Systeme ändern. Man sollte jede Konfiguration prüfen und entweder die neue Version akzeptieren oder die eigene Version der Konfigurationsdatei behalten. Man informiert sich am besten vorher, welche Änderungen an den Serverpaketen bei dem Distributions-Ugrade durchgeführt wurden.

Diese Revision wurde am 21. März 2014 22:00 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung, Installation, System