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Datenmigration

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Thunderbird/tblogo.jpg Diese Anleitung erklärt, wie man im E-Mail-Programm Thunderbird Daten importieren und exportieren kann. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Import des Thunderbird-Profils von Windows.

Da Mozilla Thunderbird nur die Daten von bestimmten, bereits installierten E-Mail-Programmen importieren kann, müssen die Daten von einer anderen Quelle (z.B. anderer Rechner, anderes Laufwerk oder andere Laufwerkpartition) manuell übertragen werden. Das ist aber nicht sonderlich schwer, da Thunderbird unter Linux und Windows übereinstimmende Dateistrukturen verwendet.

Während der folgenden Schritte darf Thunderbird nicht in Benutzung sein. Außerdem ist zu beachten, dass sich ein POP3-Konto insofern von einem IMAP-Konto unterscheidet, dass alle Daten lokal gespeichert werden. Im Folgenden wird nur auf POP3-Konten eingegangen, obwohl theoretisch das Kopieren des Profil-Ordners auch für IMAP funktionieren sollte.

Windows XP-Profil importieren

Hinweis:

Eine Übersicht über die Unterschiede der Verzeichnisorte je nach verwendeter Windowsversion findet man unter

Die Windows-Partition, auf der die Daten liegen, muss in Ubuntu gemäß dieser Anleitung eingebunden werden, falls noch nicht geschehen. An dieser Stelle wird von einer Einbindung unter

/media/windows_c

ausgegangen.

Die Konfigurationsdateien befinden sich unter Linux als verstecktes Verzeichnis im persönlichen Verzeichnis. Diese muss man erst im verwendeten Dateimanager anzeigen lassen. Normalerweise funktioniert dies über "Ansicht → Verborgene Dateien anzeigen" bzw. Strg + H .

Zuerst bringt man evtl. vorhandene Thunderbird-Daten in Sicherheit. Dies geschieht einfach durch Umbenennen des vorhandenen Ordner /home/BENUTZERNAME/.thunderbird/, z.B. in /home/BENUTZERNAME/.thunderbird.old/. Jetzt öffnet man das Verzeichnis

/media/windows_c/Dokumente und Einstellungen/BENUTZERNAME/Anwendungsdaten/Thunderbird/

und kopiert den kompletten Inhalt in den (ggf. anzulegenden) Ordner

/home/BENUTZERNAME/.thunderbird/

Beim nächsten Start von Thunderbird sollte dann das alte Windows-Profil übernommen und genutzt werden.

Achtung!

Falls Thunderbird nicht oder nicht korrekt startet, sollte man als erstes die Rechte kontrollieren. Wichtig sind Schreibrechte für alle kopierten Dateien. Dieser Fall tritt beispielsweise dann auf, wenn die Dateien mit Root-Rechten kopiert wurden.

Hinweis:

Sollte man unter Windows Thunderbird-Erweiterungen installiert haben, werden diese nach dem ersten Start überprüft, ob sie mit der aktuellen Thunderbird-Version kompatibel sind.

Profil übergreifend nutzen

Man kann Thunderbird aber auch so einstellen, dass es die Daten von Windows nutzt, ohne den Ort zu verändern. Dies ist sinnvoll, wenn man den gleichen Datenbestand unter Windows und Ubuntu synchron nutzen und auch aktualisieren will.

E-Mails importieren und exportieren

Import von Evolution

Möglichkeit 1

Um in Evolution gespeicherte E-Mails zu übernehmen, verwendet man die Thunderbird-Erweiterung ImportExportTools 🇬🇧. Einfach das Add-on runterladen und in Thunderbird unter "Extras → Add-ons"installieren. Nach dem Neustart steht unter "Extras → ImportExportTools" die Option "import mbox file" zur Verfügung. Die Mbox-Dateien findet man unter /home/BENUTZERNAME/.evolution/mail/local. Dort kann man z.B. die Datei Inbox direkt in Thunderbird importieren.

Hinweis:

Ab Ubuntu 11.04 liegen die entsprechenden Dateien des Ordners ~/.evolution/mail/ an einer neuen Position. Die Dateien sind zu finden unter ~/.local/share/evolution/

Ein Import ist bei Konten mit IMAP- Verbindung zum Server nicht möglich. Es führt zu einem Java- Fehler. Der Import kann nur in "Lokale Ordner" erfolgen.

Möglichkeit 2

Wie unter Möglichkeit 1 beschrieben die Thunderbird-Erweiterung ImportExportTools 🇬🇧 installieren. Nach dem Neustart den "Lokale Ordner" mit rechte Maustaste anklicken. Dann "Import/Export → " und die Option "import mbox file" mit linke Maustaste wählen. Es öffnet sich das Fenster "Files mbox import". Hier die 4. Möglichkeit "Select a directory where searching the mbox files to import (also subdirectories)" anklicken. Die Datei Inbox.sbd kann von /home/BENUTZERNAME/.evolution/mail/local importiert werden.

Adressbücher importieren und exportieren

Adressbuch exportieren

Um das Adressbuch zu exportieren, wählt man zuerst das Adressbuch unter "Extras" aus und klickt danach auf "Extras → Exportieren...". Thunderbird benutzt standardmäßig das LDI-Format (Lightweight Directory Interchange Format) (.ldif, .ldi), mit der Endung man die Datei dann speichern kann. Im Profilordner enthalten folgende Dateien das Adressbuch:

  • abook.mab - persönliches Adressbuch

  • impab.mab - importiertes Adressbuch

  • history.mab - Adressbuch "Gesammelte Adressen"

Unter Umständen gibt es mehrere Dateien mit diesen Namen, da bei mehreren (eigenständigen) Adressbüchern einfach durchnummeriert wird.

vCard-Adressbücher importieren

Das Importieren von Adressbüchern ist manchmal nicht nur zwischen verschiedenen Betriebssystemen schwierig (Windows ↔ Ubuntu), sondern auch bei der Verwendung verschiedener Programme in Ubuntu selbst. So kann im beliebten Email-Programm Evolution das vCard-Format (.vcf) zum Abspeichern der Adressbücher genutzt werden, während der Mail-Client Thunderbird standardmäßig das LDI-Format (Lightweight Directory Interchange Format) (.ldif, .ldi) benutzt. Zum Exportieren der Adressbücher im vCard-Format nutzt man in Evolution/Kontakte die Exportfunktion unter " 'Datei → Adressbuch als VCard speichern...' " Das selektierte Adressbuch wird damit als Datei abgelegt und kann mit den folgenden Möglichkeiten nach Thunderbird importiert werden:

Möglichkeit 1

Hinweis:

Für das weitere Vorgehen in diesem Abschnitt muss Java auf dem System installiert sein.

  • Zunächst lädt man sich die aktuelle Version (1.2.0) des Java-Programms vcf2ldif auf der Homepage 🇬🇧 des Entwicklers Ryan Mills herunter und speichere sie in demselben Verzeichnis ab, in dem das zu konvertierenden vCard-Adressbuch (im Weiteren evolution.vcf genannt) liegt.

  • Nach dem Öffnen eines Terminals [2] wechselt man in das Verzeichnis mit den Dateien evolution.vcf und vcf2ldif.jar.

  • Durch den Befehl

java -jar vcf2ldif.jar evolution.vcf UTF-8 

wird in demselben Verzeichnis ein LDIF-Adressbuch mit dem Namen evolution.ldif angelegt.

Hinweis:

Sollte der Standard-Zeichensatz des Systems nicht UTF-8 sein, so muss diese Option in dem obigen Befehl angepasst werden. Für eine Ubuntu-Standard Installation sollte der obige Befehl allerdings zum Erfolg führen.

Achtung: bei dieser Methode werden die Geburtstage nicht übernommen.

Möglichkeit 2

Die Erweiterung MoreFunctionsForAddressBook 🇬🇧 (früher: MoreColsForAddressBook) von Paolo Kaosmos bietet sehr flexible Import- und Exportoptionen, u.a. auch für vCard (.vcf). Die Erweiterung kann über die Homepage heruntergeladen werden. Dabei muss man darauf achten, die Version 0.6 oder neuer zu nehmen, da nur diese für Thunderbird 3 oder neuer geeignet ist.

Zum Installieren (siehe Abbildung) muss der "Add-ons-Manager" über "Extras → Add-ons" geöffnet werden. Zu Beginn auf die Schaltfläche "Erweiterung" (1) klicken, dann auf die Schaltfläche "Tools für alle Add-ons" (2) gehen und im aufklappten Menü "Add-on aus Datei installieren..." (3) wählen.

tool_2.jpg

Nach der Installation stehen im Adressbuch im Menü "Extras → Kontakte" die Optionen "vCard/vcf Importieren" und "vCard Exportieren" sowie andere zahlreiche Funktionen zur Verfügung.

Hinweis:

Gegebenenfalls muss die Import-/Exportdatei von UTF-8 nach ISO konvertiert werden.

iconv -f utf-8 -t latin1 Evolution.vcf >> Evolution_latin1.vcf 

  • Nach dem Öffnen von Thunderbird gelangt man mit "Extras → Importieren..." in den Dialog zum Importieren des Adressbuches. Dort einfach den weiteren Anweisungen folgen.

  • (optional) Den Namen des eingefügten Adressbuches kann man unter "Extras → Adressbuch" mittels eines Rechtsklicks auf das jeweilige Adressbuch unter "Eigenschaften" ändern.

Möglichkeit 3

Mittlerweile gibt es Onlineprogramme, die das Konvertieren einer erstellten vCard-Datei direkt ermöglichen. Eines davon ist der vCard to LDIF/CSV Converter 🇬🇧. Die neu erstellte Datei speichern und dann im Adressbuch unter "Extras → Importieren → Adressbücher" einfügen.

Achtung!

Bei dieser Methode werden die Geburtstage nicht übernommen.

Diese Revision wurde am 25. Februar 2012 19:38 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Einsteiger, Thunderbird, Internet