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Samba Server KDE

Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Die KDE-Desktopumgebung bietet eine umfangreiche und durchaus mächtige Oberfläche für die Dateifreigabe, mit der neben einem Samba-Server auch ein NFS-Server gesteuert werden kann.

Installation

Man sollte unter KDE sicherstellen, dass die Pakete

  • samba

  • kdenetwork

  • kdenetwork-filesharing

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install samba kdenetwork kdenetwork-filesharing 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://samba,kdenetwork,kdenetwork-filesharing

installiert sind[1].

Dateifreigabe aktivieren

./share.png Bis zur KDE SC Version 4.6 kann man diese sowohl über Dolphin als auch Konqueror durch einen Rechtsklick (rechte Maustaste) auf einen Ordner und dann

  • "Eigenschaften → Freigabe → Dateifreigabe einrichten"

bzw. über das K-Menü

  • "Systemeinstellungen → Erweitert → System → Samba"

starten.

Ab Version 4.7 gibt es die GUI in der Systemeinstellung nicht mehr. Die Freigabe erfolgt nur noch über den Dateimanager. Dazu macht man ebenfalls einen Rechtsklick (rechte Maustaste) auf den freizugebenden Ordner und dann

  • "Eigenschaften → Freigabe → Mit Samba freigeben (Microsoft Windows)" aktivieren

Hier können nun sowohl der Name und die Rechte bestimmter Benutzer festgelegt werden, als auch der Gastzugang aktiviert werden.

./kde_freigabe4.png

Freigaben hinzufügen/ändern

Hier kann jeder Benutzer über die "Einfache Freigabe" Ordner aus seinem eigenen Homeverzeichnis freigeben, ohne Root-Rechte[2] zu benötigen. Über die "Erweiterte Freigabe" ist es möglich, sämtliche Ordner des Systems freizugeben.

Legt man über "Hinzufügen" eine Freigabe an oder ändert über "Ändern" eine vorhandene Freigabe, so gelangt man in einen einfachen Dialog. Hier lassen sich die wichtigsten Details zur Freigabe festlegen.

Ordner Pfad zum Ordner, der freigegeben werden soll
Freigaben mit Samba Der Ordner soll über Samba freigegeben werden
Name Der Name, unter dem die Freigabe erscheint
Öffentlich Auch Gäste dürfen auf die Freigabe zugreifen
Schreibbar Sowohl Lese- als auch Schreibzugriff

Über die Schaltfläche "Weitere Samba-Optionen" gelangt man in einen umfangreichen Dialog, in dem man so gut wie jedes Detail des Servers konfigurieren kann.

Einfache Freigaben mit net usershare

Die Dateimanager Dolphin und Konqueror unter KDE bieten, genau wie Nautilus unter GNOME, einfache Dateifreigaben für Mitglieder der Gruppe "sambashare" an. Diese einfachen Freigaben werden im Ordner /var/lib/samba/usershares/ - anstatt direkt in der Konfigurationsdatei /etc/samba/smb.conf - eingetragen.

Hinweis:

Leider muss derzeit in KDE 4 noch von diesen einfachen Freigaben abgeraten werden, da das dafür verantwortliche Perl-Skript /var/run/fileshareset noch fehlerhaft ist. Das Skript beschwert sich beim Ausführen regelmäßig, dass es nicht mit Root-Rechten ausgeführt wird. Daher ist es ratsam, es einem untergeordnetem Benutzeraccount zuzuordnen.

Außerdem sollte in der Konfigurationsdatei /etc/security/fileshare.conf die Option text RESTRICT=yes gesetzt werden, um Fehlermeldungen im Dateimanager zu vermeiden.

Wie sich einfache Freigaben mit net usershare auch problemlos per Kommandozeile anlegen lassen, findet man im Artikel net usershare.

Grundsätzliche Konfiguration und allgemeine Freigaben

./sambacontrol.png Wenn der Samba-Server frisch installiert ist, so empfiehlt es sich, zuerst einen Blick in die Konfigurationsoberfläche zu werfen.

In den "Grundeinstellungen" sollte man sicherstellen, dass der Pfad zur smb.conf korrekt ist und den NetBios-Namen, die Serverbezeichnung und die Arbeitsgruppe festlegen. Als Sicherheitsstufe bewährt sich in der Regel "Benutzer". Danach empfiehlt sich ein Blick in den Reiter "Benutzer". Hier muss man den Unix-/Linux-Nutzern, die Ordner freigeben sollen, einen Samba-Nutzer hinzufügen. In der "Freigabe" kann man dann mit "Neue Freigabe hinzufügen..." Ordner freigeben. Der folgende Dialog ermöglicht auch die Namensgebung sowie die Zuweisung von Benutzerrechten für die Freigabe.

Erweiterte Konfiguration des Samba-Servers

Unter KDE kann die Konfiguration eines Samba-Servers auch ohne direkten Eingriff in die /etc/samba/smb.conf sehr detailliert vorgenommen werden. Unterschieden wird hier zwischen der erweiterten Konfiguration für den kompletten Server, wie sie im Samba-Kontrollmodul unter "Erweitert" zu finden ist, und der erweiterten Konfiguration, die nur für den jeweils freigegebenen Ordner gilt.

Allgemein

Hinweis:

Hier soll nur ein kurzer Überblick gegeben werden über die Möglichkeiten, die KDE 4 zur Konfiguration eines Samba Servers bietet. Diese Optionen werden in der Regel nur von Systemadministratoren benötigt.

Unerfahrenen Anwendern wird empfohlen, diese Einstellungen nicht zu verändern!

Der Reiter "Erweitert" in den Systemeinstellungen von Samba bietet weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten für den Server:

Option Funktion
Sicherheit Benutzer, Passwörter, Authentifizierungsverfahren
Protokollierung Logdateien und Logging Optionen
Feinheiten Samba Module laden, Zeitintervalle, Prozessanzahl
Drucken Treiberdateien, Druckerbefehle
Domain Samba Server in einer Domäne betreiben
WINS Samba als WINS Server einrichten
Sperren Ordner sperren
Zeichensatz Zeichensätze für Linux und Windows(DOS) Welt festlegen
Anmeldung Alles rund um Anmelde- und Abmeldeskripte
Socket Einstellungen für die Serverkommunikation(Paketmanagement)
SSL Verschlüsselung der Verbindung
Protokoll Versionen des smb Protokolls
Durchsuchen Suchoptionen für Samba Freigaben
Winbind Windows Benutzer als Linux Benutzer erscheinen lassen
NETBIOS Konfiguration der NetBIOS Schnittstelle
VFS virtual file system Die Abstraktionsschicht oberhalb der Dateisysteme
LDAP Optionen für das LDAP Protokoll, z.B. um Benutzerdaten zu synchronisieren
Befehle Konsolenbefehle für Freigaben hinzufügen
Verschiedenes Benutzer ausblenden, NIS-Protokoll, UTMP, WTMP
Debuggen Fehlersuche

Ordnerspezifisch

Öffnet man den Button "Weitere Samba Optionen" im Freigabemenü eines einzigen Ordners, so erscheint ein Dialog mit den folgenden 5 Registerkarten, der eine ähnlich detailreiche Konfiguration wie in den Systemeinstellungen plus ein paar ordnerspezifische Feinheiten ermöglicht. Jedoch gelten die hier vorgenommenen Regeln nur für den betreffenden Ordner.

Grundeinstellungen

Hier lassen sich Freigabename, Kommentare sowie grundlegende Schreib- und Leserechte bearbeiten. Die aufgeführten Punkte sind abhängig von de vorangehenden Optionen "Öffentlich" und "Schreibbar". Dabei haben die Punkte folgende Bedeutungen:

Option Funktion
nur lesen keine Schreibrechte, betrifft alle smb-Nutzer
öffentlich Sehen und Lesen für alle
sichtbar Grundsätzlich für jeden zu sehen, jedoch nicht für jeden zu öffnen
verfügbar Ordnerzugriff möglich, jedoch keine Anzeige in Netzwerkbrowsern
Benutzer

Genauere Schreib/Leserechte können in dieser Registerkarte festgelegt werden. Wählt man hier "Alle nicht spezifizierten Benutzer - Zulassen", so kann grundsätzlich jeder die Freigabe einsehen und nach den in den "Grundeinstellungen" gemachten Einstellungen handeln. Wählt man jedoch "Ablehnen", so kann man über "Spezielle Benutzer" der Freigabe einzelne Nutzer zuweisen, die ausschließlich befugt sind, darauf zuzugreifen und individuelle Schreib/Leserechte haben. Klickt man auf "Benutzer hinzufügen", so können dies Leserechte, Schreibrechte, Administratorrechte (alle möglichen Rechte), aber auch überhaupt keine Rechte sein. Analog kann auch mit Gruppen verfahren werden. Da Samba zwischen Linux-, Samba- und Windows-Nutzern unterscheidet, kann man mit der Option "Für alle Benutzer gilt die Festlegung auf folgenden Benutzer/Gruppennamen" mehreren Samba/Windows-Benutzern in der Tabelle exakt einem Linux-Nutzer bzw. einer Linux-Gruppe zuordnen.

Sicherheit

sambasecure.png Hier kann man den Zugriff von außerhalb auf die Freigabe einschränken. So kann man regeln, unter welchem Linux-Benutzer Gäste erscheinen sollen und ob für die Freigabe nur Gastverbindungen erlaubt sind. Genauso kann man hier den Zugriff von nur genannten Rechnern erlauben, aber auch alle Rechner mit einigen definierten Ausnahmen zulassen. Des Weiteren kann erlaubt oder verboten werden, dass auf Bestandteile innerhalb der Ordnerhierarchie der Freigabe Verknüpfungen erstellt werden können. Diese können zusätzlich auf die unter "Benutzer" definierten Anwender beschränkt werden. Auch die Zuweisung eines Passworts für Clients, die sich über die Verknüpfungen ohne Benutzernamen anmelden, ist möglich.

Versteckte Dateien

In diesem Reiter kann der Benutzer wählen, ob die in der Freigabe enthaltenen versteckten Dateien auf Linux Ebene für Windows/Samba-Nutzer ausgeblendet werden oder nicht.

Erweitert

Der Reiter "Erweitert" bietet eine Fülle von zusätzlichen Ergänzungen, die sich größtenteils aus der Registerkarte "Erweitert" innerhalb der Systemeinstellungen ergeben. Da diese Einstellungen in der Regel nur von Systemadministratoren gebraucht werden, sei dem unerfahrenen Anwender auch hier empfohlen, die Einstellungen so zu belassen, wie sie sind.

Hinweis:

Das im Artikel Samba Server GNOME (Abschnitt „Allgemeine-Freigaben-und-Einstellungen“) beschriebene Tool system-config-samba kann auch in KDE verwendet werden. Es ist einfacher zu handhaben, bietet aber auch weniger Optionen als die speziellen KDE-Werkzeuge.

Intern

  • Heimnetzwerk - Verschiedene Möglichkeiten, ein kleines privates Netzwerk einzurichten

  • KDE - Ausführliche Informationen zum gleichnamigen Desktop

  • Samba - Grundlegende Informationen; dort finden sich auch weitere Links

Extern

Diese Revision wurde am 16. März 2019 11:06 von BillMaier erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: KDE, Samba, Konqueror, Netzwerk, Server, Freigaben, Dolphin