ubuntuusers.de

Unichrome9

Archivierte Anleitung

Dieser Artikel wurde archiviert. Das bedeutet, dass er nicht mehr auf Richtigkeit überprüft oder anderweitig gepflegt wird. Der Inhalt wurde für keine aktuell unterstützte Ubuntu-Version getestet. Wenn du Gründe für eine Wiederherstellung siehst, melde dich bitte in der Diskussion zum Artikel. Bis dahin bleibt die Seite für weitere Änderungen gesperrt.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Dieser Artikel beschreibt die Installation des Grafiktreibers für die VIA Unichrome9-Chipsätze, welche zur Zeit noch nicht direkt vom XServer unterstützt werden, da sich die entsprechenden Treiber noch in der Entwicklung befinden. Wer trotzdem seinen VN896-, CN896- oder K8M890-Chipsatz nicht mit dem vesa-Treiber laufen lassen will, kann die folgenden Unichrome9-Treiber installieren.

Zur Auswahl stehen entweder der VIA-Treiber für beide (VN/CN896) Chipsätze sowie der Treiber aus dem OpenChrome-Projekt für den VN896- sowie den K8M890-Chipsatz.

Hinweis:

Keiner der Treiber unterstützt 3D. Alle Treiber unterstützen sowohl 2D als auch Video-Playback (Mpeg2, Mpeg4, DivX u.a.), allerdings ist der OpenChrome-Treiber zur Zeit noch etwas langsamer als seine Alternativen. Deshalb wird empfohlen, den von VIA bereitgestellten Treiber zu verwenden. Ab Ubuntu 7.04 Feisty Fawn ist der vorinstallierte vesa-Treiber die erste Wahl, da er vollständiges, wenn auch niederqualitatives Video-Playback unterstützt.

Die Installation des Treibers von VIA wurde auch für den VIA VN800 getestet, welcher in einigen Fujitsu-Siemens-Notebooks (z.B. Amilo Pro V2055) verbaut wurde und unterstützt auch die Auflösung 1280x800.

Um herauszufinden, ob man einen Unichrome9-Chipsatz in seinem Computer verbaut hat, kann der Befehl

lspci | grep Unichrome9 

verwendet werden. Wenn die Ausgabe etwa so aussieht, hat man das (Un-)Glück, einen solchen verbaut zu haben:

01:00.0 VGA compatible controller: VIA Technologies, Inc. Chrome9 HC IGP (rev 01)

⚓︎

Installation

Des von VIA bereitgestellten Treibers

Vor der Installation des Treibers müssen folgende Pakete installiert [1] werden:

  • autoconf (>2.53)

  • automake (>1.6)

  • autotools-dev

  • build-essential

  • cpp-4.1

  • linux-source-<kernel-version>

  • libdrm-dev

  • libgl1-mesa-dev

  • libncurses5

  • libncurses5-dev

  • libtool

  • m4

  • xorg-dev

  • xserver-xorg-dev

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install autoconf automake autotools-dev build-essential cpp-4.1 linux-source libdrm-dev libgl1-mesa-dev libncurses5 libncurses5-dev libtool m4 xorg-dev xserver-xorg-dev 

Kompilieren der Treibermodule

Nach dem Download des aktuellen Treibers 🇬🇧 ("VIA UniChrome family Linux display driver source" o.ä.) muss das im Archiv enthaltene Unterarchiv CLE266CN400CN-CX700CN800XORG40072-kernel-src_20061226c (der Name des Unterarchives und dessen enthaltener Ordner kann je nach Treiberversion abweichen) entpackt [4] werden. Danach öffnet man eine Konsole [2] mit Administratorrechten [5] und wechselt in das src-Verzeichnis des entpackten Archives:

cd CLE266CN400CN-CX700CN800XORG40072-kernel-src_20061226c/
cd src/ 

Anschließend wird der Treiber kompiliert, das dauert einige Zeit. Bei diesem Kompiliervorgang wird zu Beginn der CPU-Typ abgefragt, den man dann in die Konsole eingeben muss.

./makedriver 

Kopieren der Treibermodule

Nach der Kompilierung öffnet man mit

cd /CLE266CN400CN-CX700CN800XORG400x86/XServer/ 

den Ordner mit den Treibermodulen (Der Name des Ordners kann je nach Prozessortyp und Treiberversion abweichen). Dann kopiert man die Treibermodule mit

sudo cp via_drv.so /usr/lib/xorg/modules/drivers/
sudo cp libddmpeg.so /usr/lib 

in die Zielordner. Damit ist die Installation beendet und man kann mit der Konfiguration fortfahren.

⚓︎

Alternativ: Installation des OpenChrome-Treibers

Vor der Installation des OpenChrome-Treibers müssen folgende Pakete installiert [1] werden:

  • subversion

  • xserver-xorg-video-via (bzw. unter Dapper xserver-xorg-driver-via)

  • build-essential

  • automake

  • autoconf

  • libtool

  • libgl1-mesa-dri

  • libdrm-dev

  • libgl1-mesa-dev

  • linux-headers-$(uname -r)

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install subversion xserver-xorg-video-via build-essential automake autoconf libtool 

Herunterladen der Treiberdateien mit Subversion

Zuerst werden die Treiberdateien via Subversion heruntergeladen. Dazu erstellt man im Verzeichnis /usr/ den Unterordner openchrome erstellt, in den dann mit Subversion die Dateien heruntergeladen werden:

cd /usr/
sudo mkdir openchrome
cd openchrome
svn co http://svn.openchrome.org/svn/trunk/
cd trunk 

Jetzt muss man den Treiber installieren, das geschieht typisch in den drei Schritten [4]:

./autogen.sh --prefix=/usr
make
sudo make install 

Dies installiert den Treiber namens via_drv.so in das Verzeichnis /usr/local/lib/xorg/modules/drivers/. Um diesen mit dem XServer verwenden zu können, muss er nun noch nach /usr/lib/xorg/modules/drivers/ kopiert werden.

Damit ist die Installtion des OpenChrome-Treibers beendet und man kann mit der Konfiguration fortfahren.

Konfiguration

Jetzt muss der Treiber noch konfiguriert werden, unabhängig davon, welchen der beiden Treiber man verwendet. Dazu öffnet man die Datei /etc/X11/xorg.conf in einem Editor mit Root-Rechten [3].

In der Datei xorg.conf muss nun der Abschnitt zur Grafikkarte angepasst werden. Dieser sieht standardmäßig so aus:

Section "Device"
        Identifier      "Standardgrafikkarte"
        Driver          "vesa"
        BusID           "PCI:1:0:0"
EndSection

Der "Driver" für die Grafikkarte muss via bzw. openchrome im Falle der Benutzung des Openchrome-Treibers anstatt vesa lauten. Der fertige Block könnte dann so aussehen:

Section "Device"
        Identifier      "Standardgrafikkarte"
        Driver          "via" bzw. "openchrome"
        BusID           "PCI:1:0:0"
EndSection

LCD-Benutzer (Notebooks etc.) sollten noch zwei weitere Optionen in diesen Block hinzufügen, das es sonst zu Auflösungsproblemen kommen kann:

Section "Device"
      Identifier      "Standardgrafikkarte"
      Driver          "via" bzw. "openchrome"
      BusID           "PCI:1:0:0"
      Option          "ActiveDevice" "LCD,CRT"
      Option          "NoDDCValue" "true"
EndSection

Laut Holginux sollte man die Optionen

Option "VBEModes" "true"
Option "EnableAGPDMA"

in der "Section Device" noch hinzufügen, um die Auflösung frei wählen zu können.

Sollte die Auflösung dann immer noch nicht passen, kann man noch (soweit ich weiß nur bei dem Via Treiber) in Section "Screen" die Beiden Zeilen

Modes  "1280x800" 
Virtual 1280 800

nach seinen Wünschen ändern, bei mir ist de Auflösung jetzt 1280x800!

Hinweis:

Bei der Verwendung des von VIA bereitgestellten Treibers: Falls dem Grafikkarten-Chip mehr als 128 MB RAM zugewiesen wurden wird dieser nicht funktionieren, da er bis jetzt nur 64 MB oder 128 MB verarbeiten kann. Deshalb muss diese Einstellung ggf. im BIOS verändert werden.

Diese Revision wurde am 23. März 2011 15:23 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: unfreie Software, Hardware