[[Vorlage(archiviert)]] {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Programme_kompilieren: Quelltext übersetzen] [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Packprogramme: Archive entpacken] [:sudo: Root-Rechte] [:Benutzer_und_Gruppen: Benutzer und Gruppen] [:Editor: Einen Editor öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(logo.png, 64, align=left)]] [http://rfc2822.github.io/GfxTablet/ GfxTablet] {en} ist eine Anwendung für [wikipedia:Android_(Betriebssystem):Android], die es ermöglicht, ein Android-Gerät (4.0 und höher) über das Netzwerk als Grafiktablett für den Linux-Desktop zu verwenden. Laut Entwickler unterstützt das Programm 10.000 Druckempfindlichkeitsstufen und kann mit Grafikprogrammen wie [:GIMP:] oder [:MyPaint:] verwendet werden. Die Einrichtung des Programms ist etwas kniffelig und wird in Folgendem beschrieben. = Vorbereitung = == IP-Adresse ermitteln == Um das Programm nutzen zu können, wird die IP-Adresse des Computers im Netzwerk benötigt. Diese kann herausgefunden werden, indem man den Befehl [1]: {{{#!vorlage Befehl ip addr }}} ausführt. Da der Befehl [:ip:] alle vorhandenen Netzwerkschnittstellen auflistet, sucht man nach der Zeichenkette `ip addr`. Direkt davor steht die aktive Schnittstelle und etwas tiefer die IP-Adresse in der Form `inet xxx.xxx.xxx.xxx`. Des Weiteren muss der Quelltext des Programms bei [github:rfc2822/GfxTablet:Github] heruntergeladen werden. == Android-Gerät == Die Applikation für das Android-Gerät kann beim Projekt [https://f-droid.org/repository/browse/?fdfilter=gfxtablet&fdid=at.bitfire.gfxtablet F-Droid] {en} heruntergeladen und installiert werden. Man kann sich auch selbst eine [wikipedia_en:APK_(file_format):Installationsdatei für Android] erstellen. == Übersetzen von networktablet == Das Programm für den Computer muss aus dem Quelltext übersetzt werden [2]. Alles hierfür Nötige sollte sich am einfachsten über die Installation des Pakets [3] {{{#!vorlage Paketinstallation build-essential }}} zur eigenen Installation hinzufügen lassen. Hat man sich das Archiv mit dem Quelltext heruntergeladen, wechselt man auf der Konsole in den Zielordner und entpackt dieses [4]. Nun wird in das dadurch entstandene Verzeichnis und darin in das Verzeichnis '''driver-uinput''' gewechselt. Hier übersetzt man nun `networktablet` durch den Aufruf von {{{#!vorlage Befehl make }}} == Kernelmodul laden == Da das Programm das Kernelmodul `uinput` benötigt, das neuere Kernel i.d.R. von Haus aus mitbringen, muss dieses zunächst geladen werden. Hierzu wird der Befehl {{{#!vorlage Befehl sudo modprobe -v uinput }}} verwendet. [[Bild(gfxtab.png, 250x90, right)]] = Testlauf = Wurde das Kernelmodul `uinput` geladen, `networktablet` übersetzt und Gfxtablet auf dem Android-Gerät installiert, kann ein Testlauf durchgeführt werden. Befinden sich beide Geräte im selben Netzwerk, muss die Applikation auf dem Android-Gerät gestartet und die IP-Adresse des Computers in der Applikation eingetragen werden (''"Gfxtablet -> Settings -> Networking -> Network host"''). Danach wird auf dem Computer die Datei '''networktablet''' ausgeführt: {{{#!vorlage Befehl sudo ./networktablet }}} Hat alles geklappt, sollte sich nun durch Berührung des Touchscreens des Android-Geräts der Cursor auf dem Computer-Monitor bewegen. = Konfiguration = Damit das Kernelmodul bei einem Neustart automatisch geladen wird, wird dieses in die Datei '''/etc/modules''' eingetragen. Danach sorgt man dafür, dass `networktablet` auch ohne Root-Rechte [5] aufgerufen werden kann. Dies erreicht man, indem eine neue Gruppe [6], in diesem Beispiel '''gfxtablet''', angelegt wird: {{{#!vorlage Befehl sudo addgroup gfxtablet }}} In diese werden die Benutzer eingetragen, die Networktablet ohne `sudo` benutzen können sollen: {{{#!vorlage Befehl sudo usermod -aG gfxtablet BENUTZERNAME }}} Danach wird in einem Editor [7] eine udev-Regel erstellt, Inhalt: {{{ KERNEL=="uinput", GROUP="gfxtablet", MODE="0666" }}} und mit Root-Rechten im Ordner '''/etc/udev/rules.d/''' gespeichert. Wichtig ist, dass der Dateiname mit einer hohen Zahl beginnt und auf '''.rules''' endet, z.B. '''75-tablet.rules'''. Nun sollte der Rechner neu gestartet werden, um zu sehen, ob alles wie gewünscht funktioniert. = Benutzung = Das Programm muss separat gestartet werden, um die Eingebe in Anwendungen zu ermöglichen. Um eine systemweite Verwendung zu erreichen, kann die Datei '''networktablet''' z.B. in den Ordner '''/usr/local/bin''' verschoben oder verlinkt werden (Rootrechte nötig![5]). Um das Programm immer im Hintergrund parat zu haben, empfiehlt es sich, einen Eintrag im [:Autostart:] anzulegen. Leider ist die Navigation im Anwendungsbildschirm auf dem Tablett nicht ganz einfach; hilfreich kann es sein, sich einen Screenshot für das zu steuernde Programm anzulegen und diese "Doublette" als Hintergrundbild ("template image") im GfxTablet-Fenster auf dem Tablett zu legen. == GIMP == In [:GIMP:] navigiert man nach ''"Bearbeiten -> Eingabegeräte"''. Hier sollte ein neuer Eintrag ''"Networktablet"'' entstanden sein, dessen Modus man auf ''"Bildschirm"'' setzen sollte. == MyPaint == In [:MyPaint:] sollte die Benutzung des Programms ohne weitere Einstellungen möglich sein. = Links = * [http://rfc2822.github.io/GfxTablet/ Projektseite] {en} * [twitter:GfxTablet:] * [youtube:QgTm2TEt4Yc:Using an Android tablet to paint in GIMP] * [http://www.bitblokes.de/2013/04/das-android-tablet-als-grafik-tablet-fur-gimp-benutzen-gfxtablet/ Das Android-Tablet als Grafik-Tablet für GIMP benutzen: GfxTablet] {de} - Blogbeitrag, 04/2013 * [:Grafiktabletts:] {Übersicht} Übersichtsartikel #tag: Hardware, Grafiktablett