[[Vorlage(archiviert)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:GNOME_Konfiguration:] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(Wiki/Icons/gnome.png, 48, align=left)]] Falls man als Ubuntu-Benutzer von der LTS-Version 10.04 auf die LTS [:Precise:Ubuntu 12.04] aktualisiert oder diese neu installiert und sich weder mit [:Unity:] noch mit der [:GNOME_Shell:], [:Cinnamon:] oder [:MATE:] näher befassen möchte, hat man mit dem ''"GNOME3-Fallback-Modus"'' eine einfach zu konfigurierende und insbesondere auch ohne 3D-Effekte nutzbare Alternative als reiner 2D-Desktop. Vorsicht beim Namen: der GNOME3-Fallback-Modus wurde auch als ''"GNOME Classic"'' bezeichnet. Da ab GNOME 3.8 der gleiche Name für etwas anderes steht, firmiert dieser Modus inzwischen unter der Bezeichnung ''"Flashback"'' (siehe auch [http://www.knetfeder.de/linux/index.php?id=162 Gnome Classic – die Gnome-Shell macht auf alt] {de}, Blogbeitrag 02/2014). {{{#!vorlage Hinweis Falls man Ubuntu 14.04 verwendet und diesen Modus nutzen will, dann findet man diesen unter dem Namen "GNOME Flashback". Die neue Version wird in einem eigenen Artikel [:GNOME_Flashback:] behandelt. }}} = Vorbereitung = Man installiert [1] die Pakete '''gnome-session-fallback''' für die GNOME3-Fallback-Sitzungsauswahl und '''indicator-applet-complete''' für verschiedene GNOME-Panel-Applets. Letzteres installiert weitere Abhängigkeiten z.B. die Pakete '''indicator-applet''' (für eine gekürzte Benachrichtigungsanzeige) und '''indicator-sound''' (für einen eigenständigen Lautstärkeregler). {{{#!vorlage Paketinstallation gnome-session-fallback, universe indicator-applet-complete, universe }}} Die "traditionellen" Rollbalken am Fensterrand kann man wiederherstellen, indem man die Pakete '''overlay-scrollbar''' und '''liboverlay-scrollbar-*''' entfernt und auch gleich in den Benutzereinstellungen deaktiviert [2]: {{{#!vorlage Befehl sudo apt-get remove --purge overlay-scrollbar liboverlay-scrollbar-* gsettings set org.gnome.desktop.interface ubuntu-overlay-scrollbars false }}} Das Unity-spezifische "Globalmenu" wird zwar in der GNOME3-Fallback-Sitzung nicht genutzt, doch sicherheitshalber kann man auch die folgenden Pakete deinstallieren: {{{#!vorlage Befehl sudo apt-get remove --purge appmenu-gtk appmenu-gtk3 appmenu-qt firefox-globalmenu thunderbird-globalmenu lo-menubar }}} {{{#!vorlage Hinweis Unity selbst sollte man nicht voreilig entfernen, da es sonst zu Problemen mit dem Anmeldemanager [:LightDM:] kommen könnte, sofern dieser noch den voreingestellten '''unity-greeter''' benutzt! }}} = Erstanmeldung = Nach einem Neustart (wegen der Rollbalken, ansonsten hätte auch ein bloßes Ab- und wieder Neuanmelden ausgereicht) wählt man als Sitzung ''"GNOME Classic (no effects)"'' aus. Diese Sitzung verwendet dann den althergebrachten Fenstermanager [:Archiv/Metacity:]. In der Datei '''~/.dmrc''' im [:Homeverzeichnis:] findet sich dann u.a. der Eintrag `Session=gnome-fallback`. Der alternativ angebotene Sitzungstyp ''"GNOME Classic"'' hingegen verwendet [:Compiz:] als Fenstermanager (nur falls dieses installiert ist, sonst ebenfalls Metacity). Hier funktioniert dann die Panel-Anpassung wie im folgenden Abschnitt beschrieben mit [[Vorlage(Tasten, Alt)]]+[[Vorlage(Tasten, Windows)]]+[[Vorlage(Tasten, rmb)]]. In [:VirtualBox:] funktioniert die [[Vorlage(Tasten, Alt)]]-Taste nicht. Das Panel-Thema wird bei Verwendung von Compiz nicht richtig dargestellt, andererseits funktioniert dort z.B. aber die automatische Fensteranordnung nebeneinander. In der Datei '''~/.dmrc''' im Homeverzeichnis findet sich dann u.a. der Eintrag `Session=gnome-classic`. Bei der nächsten Anmeldung sollte dann für diesen Benutzer automatisch die zuletzt benutzte GNOME3-Fallback-Sitzung vorgeschlagen werden. = Anpassen des Designs = Um GNOME auch bis ins Detail (z.B. Schriftarten, Pfadangabe im Nautilus, Reihenfolge der Fensterknöpfe...) anpassen zu können [3], benötigt man die folgenden Pakete: {{{#!vorlage Paketinstallation gnome-tweak-tool, universe gconf-editor, universe dconf-tools, universe }}} Das Paket '''gnome-tweak-tool''' bringt als Abhängigkeit das Paket '''gnome-shell''' mit. Die Schriftarten lassen sich einfach unter ''"Systemwerkzeuge -> Einstellungen -> Erweiterte Einstellungen"'' (oder ''"[[Vorlage(Tasten, alt+f2)]] -> gnome-tweak-tool -> Schriften"'' einstellen. Sehr gut lesbar bei geringem Platzverbrauch ist z.B. "Liberation Sans 10": {{{#!vorlage Befehl gconftool-2 --type string --set /desktop/gnome/interface/font_name "Liberation Sans 10" gconftool-2 --type string --set /desktop/gnome/interface/document_font_name "Liberation Sans 10" }}} Die Anzeige der vollständigen Pfadadresse im Nautilus lässt sich im '''dconf-editor''' (''"Systemwerkzeuge -> dconf Editor"'') im Schlüssel `/org/gnome/nautilus/preferences/always-user-location-entry` mit dem Wert `true` einstellen: {{{#!vorlage Befehl gsettings set org.gnome.nautilus.preferences always-use-location-entry true gsettings set org.gnome.nautilus.desktop volumes-visible true }}} Die Reihenfolge und Position (rechts statt links) der Knöpfe ''"Minimieren/Wiederherstellen/Schließen"'' im Anwendungsfenster kann dagegen mit dem '''gconf-editor''' (''"Systemwerkzeuge -> Konfigurationseditor"'') im Schlüssel `/apps/metacity/general/button_layout` festgelegt werden (z.B. für die traditionelle Reihenfolge auf den Wert `:minimize,maximize,close`): {{{#!vorlage Befehl gconftool-2 --type string --set /apps/metacity/general/button_layout ":minimize,maximize,close" }}} Um das Arbeitsflächen-Panel anzupassen, kann man einfach mit gedrückter [[Vorlage(Tasten, Alt)]]-Taste auf dem Panel einen Rechtsklick [[Vorlage(Tasten, rmb)]] durchführen und anschließend die bisher genutzten Applets und Programmstarter hinzufügen und frei platzieren. = Design-Vorschlag = Mit [:GIMP:] wird eine neue Bilddatei mit der Breite von 1920px und einer Höhe von 1280px angelegt. Diese wird mit der Flächenfüllfarbe `300a24` (ein dunkles Violett), das gut zum Ambiance-Thema passt, gefüllt. Diese Datei wird mit Root-Rechten [3] als '''/usr/share/backgrounds/warty-final-ubuntu.png''' gespeichert. Die Originaldatei kann vorher gesichert werden. Der Vorteil dieser Methode im Vergleich zur Auswahl dieser Farbe als einfache Hintergrundfarbe besteht darin, dass auch im Anmeldemanger automatisch ohne weitere Anpassung der Konfigurationsdateien unter '''/etc/lightdm/''' dieser minimalistische Hintergrund gewählt wird. == Zentrale Voreinstellungen für Administratoren == Für alle traditionellen Gconf Einstellungen ist die Ablage der festzulegenden Benutzereinstellungen in '''/etc/gconf/gconf.xml.defaults/''' für vom Benutzer veränderbare Voreinstellungen oder in '''/etc/gconf/gconf.xml/mandatory/''' für nicht veränderbare Festlegungen möglich. Am Beispiel der oben beschriebenen Fensterbutton-Anordnung: Der Benutzer kann diese dann nicht verändern: {{{#!vorlage Befehl sudo gconftool-2 --type string --set --direct --config-source xml:readwrite:/etc/gconf/gconf.xml.mandatory --type string --set /apps/metacity/general/button_layout ":minimize,maximize,close" }}} Der Benutzer kann von dieser Voreinstellung abweichende Einstellungen vornehmen, die dann im persönlichen Verzeichnis unter '''~/.gconf/''' abgelegt und bevorzugt berücksichtigt werden: {{{#!vorlage Befehl sudo gconftool-2 --type string --set --direct --config-source xml:readwrite:/etc/gconf/gconf.xml.defaults --type string --set /apps/metacity/general/button_layout ":minimize,maximize,close" }}} Für die neueren Dconf Einstellungen gibt es entsprechend die folgenden Möglichkeiten: {{{ ## Für System weite vom Benutzer änderbare Schlüssel-Wert-Zuordnungen für dconf bzw. gsettings ## Diese Datei speichern als einfache Konfigurationsdatei nach ## /etc/dconf/db/local.d/ ## als meine_zentralen_anpassungen ## (Quelle: http://live.gnome.org/dconf/SystemAdministrators) ## ODER für eigene Installationspakete nach ## /usr/share/glib-2.0/schemas/ ## (Quelle: http://www.burtonini.com/blog/computers/gsettings-override-2011-07-04-15-45) ## als meine_zentralen_anpassungen.gschema.override [org.gnome.nautilus.preferences] always-use-location-entry=true [org.gnome.nautilus.desktop] volumes-visible=true }}} {{{ ## Für systemweite, vom Benutzer unabänderbare Schlüssel, in dconf bzw. gsettings ## Diese Datei speichern als einfache Konfigurationsdatei nach ## /etc/dconf/db/local.d/locks ## (Quelle: http://live.gnome.org/dconf/SystemAdministrators) # Pfad zum Hintergrundbild nicht veränderbar /org/gnome/desktop/background/picture-uri }}} = Panel Applets = Statt einem einfachen Rechtsklick [[Vorlage(Tasten, rmb)]] wird nun [[Vorlage(Tasten, super+alt+rmb)]] benötigt, um Applets, Starter etc. zum Panel hinzuzufügen oder zu entfernen. = Desktop statt Arbeitsfläche = Falls man bisher das Verzeichnis '''~/Desktop''' als sichtbare "Schreibtisch-Unterlage" genutzt hat, so ist bei einer Neuinstallation (nicht nach einem Upgrade von Ubuntu 10.04 auf 12.04) der neue Pfad '''~/Arbeitsfläche''' voreingestellt. Um dies zu ändern, muss man in der Datei '''~/.config/user-dirs.dirs''' die Zeile {{{XDG_DESKTOP_DIR="$HOME/Arbeitsfläche"}}} in {{{XDG_DESKTOP_DIR="$HOME/Desktop"}}} ändern. Zur Aktivierung ab- und wieder neu anmelden. Falls das Verzeichnis '''~/Desktop''' bei der Anmeldung nicht existiert, so wird der Eintrag in obiger Datei automatisch auf `XDG_DESKTOP_DIR="$HOME/"` geändert. In diesem Falle müsste man diesen Eintrag wieder auf `XDG_DESKTOP_DIR="$HOME/Desktop"` zurücksetzen, das Verzeichnis nachträglich anlegen und sich neu anmelden. Der Inhalt des eventuell noch vorhandenen Verzeichnisses '''~/Arbeitsfläche''' kann nun in das neue Verzeichnis kopiert werden. Gerade für Skripte ist eine Pfadangabe ohne Umlaute oder andere Sonderzeichen nützlich, da man sich so viele Probleme erspart. Der überflüssige Ordner kann dann gelöscht werden. = Problembehebung = == Panels zurücksetzen == Sind die Panels verschwunden oder „verkonfiguriert“, kann man sie auf zwei Methoden zurücksetzen. Die Befehle führt man nacheinander im GNOME-Befehlseingabefenster nach Drücken von [[Vorlage(Tasten, Alt+F2)]] oder im Termianl[2] aus. Die einfachste Methode ist, den Prozess `gnome-panel` zu beenden, welcher sich automatisch neu startet: {{{#!vorlage Befehl killall gnome-panel }}} * Wenn das allein nichts hilft, löscht man sämtliche Panel-Einstellungen: * Löscht alle Panel-Einstellungen:[[Vorlage (Befehl, "gconftool --recursive-unset /apps/panel")]] * Löscht alle Panel-Dateien:[[Vorlage (Befehl, "rm -rf $HOME/.gconf/apps/panel")]] * Prozess beenden:[[Vorlage (Befehl, "killall gnome-panel")]] * Falls man seine alten Panel-Einstellungen vorher sichern will: * Bewegt den Einstellungsordner nach '''PanelBackup/''' im Homeverzeichnis:[[Vorlage (Befehl, "mv $HOME/.gconf/apps/panel $HOME/PanelBackup")]] * [[Vorlage (Befehl, "gconftool --recursive-unset /apps/panel")]] * [[Vorlage (Befehl, "killall gnome-panel")]] Alternativ kann man "`gconftool-2 --shutdown`" statt "`gconftool --recursive-unset /apps/panel`" probieren. = Links = * [:GNOME#GNOME-3:] {Übersicht} Übersichtsseite * [http://ubuntugenius.wordpress.com/2012/01/12/missing-applications-places-or-system-menus-how-to-reset-ubuntus-classic-gnome-23-panel/ Ubuntu Genius] {en} - Englischer Blogartikel über das Zurücksetzen des Hauptmenüs und der Panels #tag: GNOME 3, Installation, Einsteiger, Desktop, Fallback