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E17

Archivierte Anleitung

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./e_logo.png

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Enlightenment E17 in Ubuntu 14.04

E17 ist ein sehr schneller Fenstermanager und der komplett neu geschriebene Nachfolger des legendären E16. Der Fenstermanager der Desktop-Umgebung Enlightenment ist in hohem Maße konfigurierbar und verfügt über jede Menge grafische Effekte (Eyecandy), ohne an Geschwindigkeit einzubüßen.

E17 wurde seit Dezember 2000 entwickelt und setzt auf den EFL (Enlightenment Foundation Libraries) auf. Im Dezember 2012 wurde die finale Version veröffentlicht.

Verschiedene Distributionen 🇬🇧 verwenden Enlightenment bzw. E17 als Standard-Desktopumgebung.

Installation

Die Installation [1] erfolgt jeweils über das folgende Metapaket:

  • e17 (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install e17 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://e17

Bedienung

Beim ersten Start von Enlightenment kann man Sprache, Autostartanwendungen und Profil (Desktop, Laptop, Touchscreen usw.) auswählen. Diese Einstellungen lassen sich später wieder ändern.

In der Voreinstellung kann man mit Strg + Alt + bzw. oder durch Bewegen der Maus an den Bildschirmrand die virtuelle Arbeitsfläche wechseln. Strg + Alt + M oder ein Linksklick auf die Arbeitsfläche öffnet das Hauptmenü. Ein Rechtsklick rechte Maustaste hingegen öffnet das Favoritenmenü.

Einstellungskonsole

Enlightenment ist nahezu vollständig grafisch konfigurierbar. Alle Einstellungen können in der Einstellungskonsole vorgenommen werden, die im Hauptmenü unter "Einstellungen → Einstellungskonsole" zu finden ist. Weitere Informationen finden sich unter Konfiguration.

Enlightenment File Manager EFM

Enlightenment besitzt seinen eigenen Dateimanager. Dieser ist durch Module erweiterbar und unterstützt Reiter via Strg + T . Derzeit existieren folgende 3 Erweiterungen:

  • EFM Operation Info

  • EFM Navigation - Erweitert EFM um Vor-, Zurück-, Übergeordnet- und Favoriten-Schaltflächen

  • EFM Path - erweitert EFM um eine Pfadleiste

Um Dateien zu suchen, braucht man einfach nur die ersten Buchstaben einzutippen. EFM bietet verschiedene "Ziehen & Ablegen"-Modi an, je nachdem, welche Taste man beim Ablegen gedrückt hält:

  • Strg Dateien an diesen Ort kopieren

  • Alt Nachfragen, was getan werden soll

  • "Film-Dateien-Modus" (Standard)

Man kann auch einen anderen Dateimanager als Standardanwendung einstellen.

Modulablage / Panel

Das Panel ist in Enlightenment Bestandteil einer Modulablage (shelf). Wobei der Begriff "Panel" irreführend ist, denn mehrere Modulablagen können zum einen rund um den Desktop an den Rändern plaziert werden und dienen andererseits praktisch als Container für Module und Helfer (gadgets). Welche und wie viele Module in Enlightenment zur Verfügung stehen, hängt davon ab, welche Version von Ubuntu oder welche Paketquelle man benutzt.

Innerhalb einer Modulablage lassen sich alle verfügbaren Elemente frei gruppieren. Neben dem Anwendungsstarter IBar, einem Arbeitsflächenwähler und dem Fensterwähler IBox lassen sich zusätzlich kleine Helfer wie eine Uhr oder das Hauptmenü anzeigen. Mit einem Rechtsklick rechte Maustaste auf eine Modulablage kann auf die "Einstellungen" zum Verhalten des und auf die "Inhalte" zum Platzieren von Helfern zugegriffen werden.

./e17-panel.png

Engage lautet der Name eines Panels von E17, das dem Dock von Mac OS X nachempfunden ist.

Module und Helfer

Enlightenment ist modular aufgebaut. Dadurch können einzelne Module aktiviert oder deaktiviert werden. Jedes Modul stellt eine bestimmte Funktion bereit. Einige Module lassen sich als Helfer auf der Arbeitsfläche oder einer Modulablage platzieren (z.B. Uhr, Arbeitsflächenwähler). Module können in der Einstellungskonsole unter "Erweiterungen" de-/aktiviert werden. Durch einen Rechtsklick rechte Maustaste auf einen Helfer lassen sich sowohl Platzierung als auch Ausdehnung des Helfers verändern. Welche Module verwendet werden können, hängt davon ab, aus welcher Quelle man Enlightenment installiert hat. Enlightenment bietet so viele davon, dass hier nur die wichtigsten erwähnt werden.

./everything.png ./e17-uhr.png ./e17-cpufreq.png ./e17-pager.png ./e17-tasks-ibar ./e17-illume.png
Everything Uhr puFreq Arbeitsflächenumschalter Fensterleisten Tasks und IBar/IBox Touchscreen-Oberfläche Illume

Everything

Everything ist ein flexibler Starter ähnlich wie GNOME_Do und soll, wie der Name bereits ahnen lässt, möglichst alles können. So kann man mit Everything suchen, durch Verzeichnisse navigieren, Bilder anzeigen, einfache Rechenaufgaben lösen, die Rechtschreibung prüfen und natürlich Anwendungen starten und Befehle ausführen.

Everything lässt sich entweder über das Tastenkürzel Alt + Esc oder per "Hauptmenü → Starte Everything" aufrufen. Danach beginnt man zu tippen, was man tun möchte, oder man klickt sich einfach durch. Je öfter man Everything benutzt, desto mehr passt es sich dem Verhalten des Nutzers an. Öfter verwendete Anwendungen werden also schneller gefunden. Am oberen und unteren Rand befinden sich Reiter. Wechselt man in den oberen Reiter "Aktionen", kann man auswählen, was mit dem Suchergebnis getan werden soll (z.B. Ausführen oder Bearbeiten). Am unteren Rand kann man zwischen Anwendungen, offenen Fenstern und dem Ausführen von Befehlen (Exebuf) wählen.

Fensterleiste

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Übersicht über geöffnete Fenster zu behalten. Enlightenment bietet dafür gleich 2 Helfer an. Beide werden für gewöhnlich auf einer Modulablage platziert. Tasks bietet einen klassischen Fensterwähler (Taskbar). IBox zeigt geöffnete Fenster als Symbole, ähnlich wie ein Dock. Je nach Version zeigt IBox aber nur minimierte Fenster an. Alternativ dazu kann man wie gewohnt mit Alt + Tab ⇆ durch offene Anwendungen wechseln.

Systemleiste/Infobereich

Dieses Modul stellt eine Systemablage für eine Modulablage bereit. Hier werden zum Beispiel der Netzwerkmanager, Skype oder Pidgin angezeigt.

Illume

Illume ist die Enlightenment-Oberfläche für Netbooks und alle Geräte mit sehr kleinen Bildschirmen oder Touchscreens. Es lässt sich intuitiv bedienen. Illume aus den offiziellen Paketquellen hat noch viele Schwachstellen, die in neueren Versionen zum Großteil bereits ausgebessert wurden. Um Illume zu verwenden, muss man das Profil wechseln.

Hauptmenü und Favoritenmenü

Das E17-Hauptmenü greift auf die gleichen Menüeinträge wie KDE und GNOME zurück. Neue Einträge sind also direkt nach der Installation im Hauptmenü über "Anwendungen" verfügbar. Das Favoritenmenü ist in der Konfigurationskonsole über den Punkt "Menüs → Favoritenmenü" konfigurierbar. Zudem kann man neue Favoriten über einen Klick linke Maustaste auf das Anwendungssymbol in einem Fenster hinzufügen.

Konfiguration

Seine Geschwindigkeit erreicht Enlightenment unter anderen durch den Ansatz, dass die Konfiguration Linux-untypisch nicht über editierbare Textdateien erfolgt. Diese Situation wird aber dadurch entschärft, dass praktisch überall grafische Dialoge zur Verfügung stehen, um die unzähligen Einstellungen vornehmen zu können.

Um Enlightenment zu konfigurieren, kommen sowohl die Einstellungskonsole als auch das Kommandozeilenwerkzeug Remote zum Einsatz.

Einstellungswerkzeug Remote

Alternativ zum grafischen Konfigurationswerkzeug gibt es einen Universalkonfigurationsbefehl für das Terminal [2] :

enlightenment_remote 

mit dem sich fast alles einstellen lässt.

Profil wechseln

Enlightenment bietet verschiedene Profile. Die Profile sind für unterschiedliche Geräte angepasst. Es gibt ein Profil für Normale Arbeitsplatzrechner und jeweils eins für Notebooks, Netbooks, Touchscreens, schwache Hardware oder besonders viele Effekte. Die Profile lassen sich ändern unter:

"Einstellungskonsole → Einstellungen → Profil"

Tastaturkürzel

Shortcuts können nach Belieben im Punkt "Eingabe → Tastenbelegungen" in der Einstellungskonsole verändert und erstellt werden.

Programmspezifische Einstellungen

E17 hat eine Erinnerungsfunktion. Mit einem Rechtsklick rechte Maustaste auf die Titelleiste eines Fensters und dem Auswählen von "Mehr → Erinnern" können sämtliche Fensterattribute gespeichert werden.

Standardanwendungen ändern

Die Standardprogramme für bestimmte Aufgaben lassen sich einfach über die Einstellungskonsole unter "Anwendungen → Standardanwendungen" einstellen.

Startprogramme

Zusätzlich zur Erinnerungsfunktion können Programme auch per "Programme → Autostartanwendungen" beim Start geladen werden.

Favoriten manuell bearbeiten

Um das "Favoritenmenü" den eigenen Wünschen anzupassen (z.B. "Untermenüs" anlegen), muss die Datei favorite.menu zur Zeit noch manuell bearbeitet werden [3]. Diese findet man in folgendem Verzeichnis ~/.e/e/applications/menu/. Um ein Untermenü anzulegen, kann in der Sektion <Layout> folgende Zeile je nach Wunsch platziert werden:

<Menuname>frei_wählbar</Menuname>
}
Nun muss am Ende der '''favorite.menu'''-Datei (nach der Sektion `<Include>`) ein Eintrag vorgenommen werden: 

{{{
<Menu>
    <Name>frei_wählbar</Name>
    <MergeFile>frei_wählbar.menu</MergeFile>  # derselbe Name wie in der Sektion <Layout>
</Menu>

Eine favorite.menu-Datei könnte dann wie folgt aussehen:

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<?xml version="1.0"?>
<!DOCTYPE Menu PUBLIC "-//freedesktop//DTD Menu 1.0//EN"
"http://standards.freedesktop.org/menu-spec/menu-1.0.dtd">
<Menu>
  <Name>(null)</Name>
  <DefaultAppDirs/>
  <DefaultDirectoryDirs/>
  <Layout>
    <Menuname>frei_wählbar</Menuname>
    <Filename>epiphany.desktop</Filename>
    <Filename>thunderbird.desktop</Filename>
    <Filename>exaile.desktop</Filename>
  </Layout>
  <Include>
    <Filename>epiphany.desktop</Filename>
    <Filename>thunderbird.desktop</Filename>
    <Filename>exaile.desktop</Filename>
  </Include>
  <Menu>
    <Name>frei_wählbar</Name>
    <MergeFile>frei_wählbar.menu</MergeFile>
  </Menu>
</Menu>

Nun muss noch eine .menu-Datei mit dem selben Namen (hier also: frei_wählbar.menu) mit dem eigentlichen Untermenü angelegt werden. Diese muss ebenso wie die favorite.menu-Datei im Verzeichnis ~/.e/e/applications/menu/ gespeichert werden. Passend zu obigen Beispiel folglich:

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<?xml version="1.0"?>
<!DOCTYPE Menu PUBLIC "-//freedesktop//DTD Menu 1.0//EN"
"http://standards.freedesktop.org/menu-spec/menu-1.0.dtd">
<Menu>
  <Name>frei_wählbar</Name>
  <DefaultAppDirs/>
  <DefaultDirectoryDirs/>
  <Layout>
   <Filename>gedit.desktop</Filename>
   <Filename>thunar.desktop</Filename>
   <Filename>pidgin.desktop</Filename>
  </Layout>
  <Include>
   <Filename>gedit.desktop</Filename>
   <Filename>thunar.desktop</Filename>
   <Filename>pidgin.desktop</Filename>
  </Include>
</Menu>

Sobald diese Datei abgespeichert wurde, erscheint im "Favoritenmenü" das gewünschte Unterverzeichnis. Optional kann mit dem Eintrag <Separator/> in der Sektion <Layout> der favorite.menu-Datei ein Trennstrich eingefügt werden, um das Untermenü von den übrigen Einträgen abzuheben.

Aussehen

Sämtliche Einstellungen lassen sich im Konfigurationsmenü im Punkt "Aussehen" tätigen. Man beachte:

  • Designs werden im Verzeichnis ~/.e/e/themes/ gespeichert

  • Hintergrundbilder speichert man in ~/.e/e/backgrounds/

Beide können jedoch auch im jeweiligen Dialog "Importiert" bzw. als "Bild" ausgewählt werden.

Designs anpassen

Designs und Hintergrundbilder werden über die hauseigene "Engine" edje gesteuert. Es gibt also für jedes Design und jedes Hintergrundbild edj-Dateien. Auf enlightenment-themes.org 🇬🇧 kann man bereits auf eine beachtliche Menge Designs und Hintergrundbilder zurückgreifen. Diese kafnn man entpacken, anpassen und wieder zusammenfügen. Dafür muss das Paket

  • libedje-bin (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install libedje-bin 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://libedje-bin

installiert sein. Mit

edje_decc 

im Terminal [2] kann man vorhandene edj-Dateien dekompilieren, sie dann verändern und mit dem erzeugten Skript wieder kompilieren. Die dabei entpackten edc-Dateien sind die Konfigurationsdateien.

Es ist auch möglich, installierte Designs zu mischen. Dazu wählt man "Thema → Erweitert", dort links den zu ändernden Punkt (z.B. "tclock") und in der Mitte das gewünschte Design. Nach einem Klick auf "Zuweisen" links unter der Auswahl muss die Änderung nur noch bestätigt werden.

Netzwerkverbindung

Um unter Enlightenment die Verbindung mit einem Netzwerk herzustellen, wird oft ConnMan 🇬🇧 verwendet. Man kann jedoch auch einen beliebigen Netzwerk-Verwalter verwenden.

ConnMan

Connman lässt sich einfach aus den offiziellen Paketquellen installieren. Um das Programm zu verwenden, können die Helfer "Internetverbindungen" und "Mobile Verbindungen" einer Modulablage hinzugefügt werden.

  • connman (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install connman 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://connman

Achtung!

Durch die Installation von ConnMan wird der Network-Manager entfernt.

NetworkManager

Der NetworkManager wird unter Ubuntu standardmäßig für Netzwerkverbindungen verwendet und ist bereits vorinstalliert. Um ihn mit Enlightenment zu verwenden, empfiehlt es sich, einen Infobereich zur einer Modulablage hinzuzufügen.

  • Zuerst legt man dazu einen Starter "NetworkManager Applet" mit dem Befehl nm-applet unter "Einstellungskonsole → Programme → Neue Anwendung" an.

  • Nun muss "NetworkManager Applet" zu den Autostartanwendungen hinzugefügt werden: "Einstellungskonsole → Programme → Autostartanwendungen → Networkmanager Applet"

Bei neueren Versionen von Enlightenment braucht man keinen neuen Starter mehr anzulegen, dort geht man wie folgt vor: "Einstellungskonsole → Programme → Autostartanwendungen → Reiter: System → Netzwerk"

Bei der nächsten Anmeldung erscheint das NetworkManager Applet im Infobereich.

Problembehebung

E17 und GTK+2/GTK+3

Möchte man E17 als Fenstermanager nutzen und gleichzeitig die GTK+-Programme ihren gewohnten "Look" beibehalten lassen, so muss man das GTK+ Design wechseln. Das Enligthenment PPA bietet ein Paket namens detorious-theme, das es erlaubt, GTK+ Anwendungen mit dem Enlightenment Standard-Design zu verwenden.

Enlightenment zurücksetzen

Sollte das aus irgendeinem Grund notwendig sein, so braucht man nur den Ordner ~/.e löschen. Alle Einstellungen gehen dabei verloren. Alternativ dazu kann man den Ordner umbenennen.

Sound

Der Sound funktioniert normalerweise einwandfrei, wobei viele Programme einen Soundserver benutzen, da sie nicht direkt auf die Soundkarte zugreifen. Bei einer Minimalinstallation wird jedoch kein Soundserver installiert. Hierfür reichen bereits die Pakete:

  • alsa-utils

  • asoundconf-gtk (für die Auswahl der Soundkarte)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install alsa-utils asoundconf-gtk 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://alsa-utils,asoundconf-gtk

Hinweis:

Die Lautstärke ist im Mixer oft auf "stumm" eingestellt. Dazu siehe auch Alsamixer und Sound Problembehebung.

IBar und IBox zeigen keine Elemente an

Sollte einer dieser Helfer keine Starter oder minimierte Anwendungen anzeigen, sollte man die Ausdehnung des Helfers vergrößern.

Diese Revision wurde am 5. Dezember 2021 20:13 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Desktop, Fenstermanager