[[Vorlage(Archiviert)]] ## [[Vorlage(Getestet, hardy)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:Kernelmodule: Kernelmodule laden] }}} [[Inhaltsverzeichnis(3)]] Diese Anleitung beschreibt, wie man eine TV-Karte mit Bt878-Chipsatz installiert. Das notwendige Treibermodul für diesen Chipsatz ist in jeder Ubuntu-Version bereits enthalten. Bei vielen Karten findet das Modul selbstständig heraus, welche Optionen für den Betrieb der Karte notwendig sind, bei anderen Karten muss man nachhelfen. Im ersten Teil der Anleitung wird beschrieben, wie das TV-Bild zum Laufen gebracht wird. Sound-Probleme werden weiter unten getrennt behandelt. == TV-Software == Generell benötigt man natürlich eine Software zum Fernsehen. Wie so oft gibt es hierfür zahlreiche Programme. Zunächst muss folgendes Paket installiert [1] werden: {{{#!vorlage Paketinstallation xawtv, universe [2] }}} Sobald die Karte funktioniert kann natürlich auch ein anderes Programm zum Fernsehen verwendet werden. Eine Übersicht bietet [:TV:]. == Testen der Karte == 1. Antennenstecker einstecken 1. Terminal öffnen [3] 1. xawtv im Terminal starten 1. Mittels Pfeil hoch die Kanäle durchzappen Kommt auf einem Kanal ein Bild, dann läuft die Karte. Möglicherweise bestehen noch Probleme beim Sound, oder der Overlaymodus ist nicht aktiviert. Natürlich kann auch eine Senderliste für xawtv erstellt werden, um nur noch belegte Kanäle angezeigt zu bekommen. Infos dazu weiter unten. Hat der erste Test nicht geklappt einfach hier weitermachen: == Was der Treiber über die Karte weiß == Zuerst müssen wir herausfinden, was der Treiber über die Karte weiß. Dazu in einem Terminal [3] den folgenden Befehl eingeben: {{{#!vorlage Befehl dmesg | grep bttv }}} Das Resultat des Befehls sieht z.B. so aus (auf die wichtigen Infos gekürzt): {{{ bttv0: using: Lifeview FlyVideo 2000 /FlyVideo A2/ Lifetec LT 9415 TV [LR90] [card=54,insmod option] ... bttv0: using tuner=5 ... bttv0: registered device video0 bttv0: registered device vbi0 }}} Die wichtigen Informationen sind: * die verwendete Karten-Nummer. Hier: 54 * der verwendete Tuner-Nummer. Hier: 5 * das verwendete Video-Device. Hier: video0 * das verwendete vbi-Device. Hier: vbi0 Wird hier gar nichts angezeigt, dann wird es schwierig. Möglicherweise hat die eingebaute TV-Karte keinen Chipsatz, der von bttv unterstützt wird? Bitte im Forum nachfragen. Dabei bitte die Ausgaben von {{{#!vorlage Befehl lspci }}} angeben. == xawtv mit Optionen starten == Eventuell funktioniert xawtv nicht richtig, weil es das falsche Video-Device verwendet. Dieses Problem zeigt sich beispielsweise dadurch, dass man das Bild einer Webcam sieht oder xawtv entsprechende Fehlermeldungen ausgibt. Dann muss xawtv mit den entsprechenden Optionen gestartet werden. Dabei bitte ''"video0"'' gegen das entsprechende Videogerät austauschen. {{{#!vorlage Befehl xawtv -c /dev/video0 }}} In einigen Fällen tritt hierbei folgender Fehler auf: {{{ This is xawtv-3.94, running on Linux/i686 (2.6.15-23-386) X Error of failed request: XF86DGANoDirectVideoMode Major opcode of failed request: 136 (XFree86-DGA) Minor opcode of failed request: 1 (XF86DGAGetVideoLL) Serial number of failed request: 63 Current serial number in output stream: 63 }}} Eventuell hilft hier dieser [http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?p=407546 Tipp] {de}. {{{#!vorlage Befehl xawtv -c /dev/video -remote -global:filter "linear bend" }}} == Treiberoptionen == === Problembeschreibung === Hierbei ist das Problem, dass die Karte vom Treiber nicht richtig automatisch erkannt wird. Symptome sind z.B. * Beschreibung hinter der Kartennummer entspricht nicht der eingebauten TV-Karte * Tuner-Nummer ist -1 === Richtige Optionen finden === ==== Variante 1: Suchmaschine ==== Oft kann man mit einer Suchmaschine die richtigen Optionen für seine TV-Karte herausfinden. Dazu muss man natürlich den Namen des Herstellers bzw. den Typ der Karte wissen (Aufdruck auf der Karte, Verpackungsaufdruck, usw.). Dabei gilt meist: Je billiger die Karte desto weniger weiß man was man hat. Eine erste Suchanfrage könnte so lauten {{{ Hersteller + Typ + bttv + Linux }}} Oft führt dies schnell und einfach zur richtigen Karten- und Tuner-Nummer. {{{#!vorlage Hinweis Bitte unten im Anhang neue Karten-Typen, die nicht automatisch erkannt werden, ergänzen. }}} ==== Variante 2: BruteForce ==== Diese Methode ist absolut suboptimal und verspricht nicht unbedingt erfolgreich zu sein. Es sollten auf jeden Fall zuerst alle anderen Möglichkeiten ausgenutzt werden. Also gemeint ist: Alle Karten- bzw. Tuner-Nummer-Kombinationen testen. Es gibt Karten-Nummern bis zu 50, Tuner-Nummern gehen bis 5, also insgesamt "nur" 5 * 50 = 250 Kombinationen. Die Vorgehensweise: 1. Treiber-Module mit der zu testenden card/tuner Option laden (siehe unten, ''"Treiberoptionen testen"'') 1. TV-Karte testen (entweder manuell, wie oben beschrieben, oder wie unten ''"Senderliste mit scantv"'' suchen lassen) 1. Kein Kanal mit Bild gefunden? Einfach wieder bei 1. anfangen === Treiberoptionen testen === Führt die Recherche zu einer Karten-/Tuner-Nummer, testet man natürlich ob sie auch bei der eigenen TV-Karte funktioniert. Zuerst muss das Treiber-Modul entladen werden, dann mit den geänderten Optionen neu geladen werden. Das ganze geschieht in einem Terminal [3]. Folgende Befehle sind dazu erforderlich: {{{#!vorlage Befehl sudo rmmod bt878 bttv sudo modprobe bttv card=XX tuner=Y }}} Jetzt kann man testen, ob der Treiber mit den richtigen Optionen läuft (siehe [#Was-der-Treiber-ueber-die-Karte-weiss Was der Treiber über die Karte weiß]) und dann zum [#Testen-der-Karte Testen der Karte] gehen. === Treiberoptionen speichern === Läuft die Karte einwandfrei, dann müssen die Treiber-Optionen abgespeichert werden, damit Linux sie nach einem Neustart direkt verwendet. Es muss im Verzeichnis '''/etc/modprobe.d/''' eine Datei mit folgendem Inhalt erstellt werden {{{ options bttv card=XX tuner=Y }}} Der Dateiname ist dabei nicht relevant. Dies erfordert einen Editor [4] mit Root-Rechten. Es lässt sich aber auch mit folgendem Befehl im Terminal [3] erledigen: {{{#!vorlage Befehl echo "options bttv card=XX tuner=Y" | sudo tee /etc/modprobe.d/tv_bttv }}} == Overlay-Modus == Ist in xawtv der ressourcenschonende Overlay-Modus nicht verfügbar (Einstellung "''capture: overlay''" bei Rechtsklick auf TV-Fenster), dann fehlt möglicherweise dem XServer das v4l-Modul. Damit dieses geladen wird muss die Datei '''/etc/X11/xorg.conf''' angepasst werden. In einem Editor [4] muss in der Sektion "Module" die Zeile {{{ Load "v4l" }}} vor der Zeile {{{ Load "vbe" }}} eingefügt werden. Alternativ kann man auch den [:XServer:] neu einrichten lassen. In beiden Fällen ist anschließend ein Neustart des X-Servers (ggf. über [[Vorlage(Tasten, strg + alt + backspace)]]) erforderlich. {{{#!vorlage Hinweis Bei der Installation der Nvidia-Treiber geht diese Einstellung verloren, also zuerst die Nvidia-Treiber installieren. }}} == Senderliste für xawtv == Es kann für xawtv eine Liste der verfügbaren TV-Kanäle erstellt werden. Viele andere TV-Programme verwenden ebenfalls diese Liste. Der Befehl "`scantv`" erstellt die Liste interaktiv in einem Terminal [3]. Probehalber führt man scantv zuerst einmal aus und schaut sich an, ob Sender gefunden werden (Video-Device und Vbi-Device anpassen): {{{#!vorlage Befehl scantv -c /dev/video0 -C /dev/vbi0 }}} dabei werden einige Dinge abgefragt (in Klammern die richtigen Antworten für Mitteleuropa): * TV-Norm (5: PAL) * Frequenz-Tabelle (5: europe-west) Werden Sender gefunden, dann lässt man scantv die Konfigurationsdatei für xawtv erstellen: {{{#!vorlage Befehl scantv -c /dev/video0 -C /dev/vbi0 -o ~/.xawtv }}} = Ton = Generell muss man sagen, dass der Ton, den viele analoge TV-Karten ausgeben, oft von schlechter Qualität ist (kein Stereo, ...). Deshalb ist es empfehlenswert, den Ton per Line-In in den Rechner einzuspeisen (z.B. vom Sat-Receiver). Es kann unter Umständen vorkommen, dass der Ton nicht funktioniert. Das kann daran liegen, dass das Modul "`msp3400`" nicht geladen ist. Um es zu laden, öffnet man ein Terminal [1] und gibt {{{#!vorlage Befehl sudo modprobe msp3400 }}} ein. Das Modul wird nicht automatisch beim Systemstart geladen. Man kann es jedoch wie in [5] beschrieben in die '''/etc/modules''' eintragen. == Hauppauge WinTV/PVR == Eventuell betrifft dies auch andere TV-Karten mit MSP34xx Chip. Bei diesen Karten kann es vorkommen, dass kein Ton ausgegeben wird. Die Ausgabe des Befehls {{{#!vorlage Befehl dmesg | grep bt }}} enthält die folgenden Zeilen {{{ [17180263.912000] bttv0: no altera firmware [via hotplug] [17180264.008000] bttv0: i2c: checking for MSP34xx @ 0x80... not found }}} Die besagte Firmware ist für die Initialisierung des MSP34xx verantwortlich und in den Windowstreibern enthalten. Aus Windows die Datei '''c:\windows\system32\hauppauge\hcwAMC.rbf''' nach z.B. '''/lib/firmware/2.6.15-2''' (Also das Firmware-Verzeichnis des genutzten Kernels) kopieren und in '''hcwamc.rbf''' umbenennen. Danach die Module neu laden und den Ton genießen. Nochmal Schrittweise: {{{#!vorlage Befehl sudo cp ~/Desktop/hcwamc.rbf /lib/firmware/`uname -r`/hcwamc.rbf sudo rmmod bt878 bttv tuner sudo modprobe bttv }}} == Pinnacle PCTV Sat == Der Treiber von Conexant CX24110 DVB-S Karten ist unter Ubuntu Dapper im aktuellen Ubuntu-Kernel (2.6.15-23 und 2.6.15-25) kaputt. Ein Patch ist [http://article.gmane.org/gmane.linux.drivers.dvb/22948 hier] {en} verfügbar. Dazu müssen die Kernelquellen installiert werden, die fehlenden Zeilen hinzugefügt werden, und der Kernel neu gebaut werden, eine Anleitung dazu findet man z.B. unter [:Kernel:]. == Pinnacle PCTV Studio/Rave - Sound aktivieren== Die PCI-Pinnacle PCTV-Karte (Antenne + Klinke + SVHS + Composite) wird bei ubuntu 8.04 (Kernel 2.6.24-23.48 generic) als card=39, tuner=33 erkannt, doch fehlt zu den Fernsehbildern der Sound. Durch Neuinstallieren der module kann man dann am Klinkenstecker-Ausgang der TV-Karte den Ton hören. Folgende Befehle bewirken dies: {{{#!vorlage Befehl sudo rmmod bt878 tuner bttv sudo modprobe tuner sudo modprobe bt878 sudo modprobe bttv }}} Zusätzlich kann man mit einem Kabel den 4-Pin-internen Sound-Anschluss der TV-Karte an den CD-ROM-Anschluss der Soundkarte/Mainboard anschließen. Danach ist der TV-Sound über den CD-Regler des Sound-Mixers steuerbar und auch am line-out der Soundkarte verfügbar. Eine automatische Umsetzung durch Optionen in '''/etc/modules''' oder '''/etc/module.d/''' gelang mir leider nicht. Als Workaround kann man in '''/etc/rc.local''' die Befehle ablegen, so dass diese am Ende des Bootvorganges automatisch ausführt werden: {{{ #rc.local # This script is executed at the end of each multiuser runlevel # # Reinstallation der TV-Karte rmmod bt878 tuner bttv modprobe tuner modprobe bt878 modprobe bttv exit 0 }}} = Anhang = == Treiberoptionen für TV-Karten == Hier soll eine Tabelle entstehen, in der die richtigen Optionen für den bttv-Treiber für verschiedene TV-Karten aufgelistet sind. Bitte nur Karten eintragen, die nicht automatisch von bttv richtig erkannt werden. || '''Hersteller''' || '''Typ''' || '''card''' || '''tuner''' || '''radio''' || || Hercules || Smart TV2 || 100 || 38 || - || || LeadTek || WinFast 2000 XP || 34 || - (oder 43) || 1 || || Medion || MD 9415 || 54 || 5 || - || || ProVideo || (unbekannt) || 42|| (unbekannt) || - || || KNC1 || TV Station RDS || 53 || 5 || - || || Askey Magic || TView99 CPH05X/06X || 24 || 1 || - || || Powercolor || MTV878/MTV878R/MTV878F || 75 || 5 || - || || Lucky Star || Conference TV || 21 || 1(?) || - || = Links = * [http://www.tldp.org/HOWTO/BTTV/cards.html www.tldp.org/HOWTO/BTTV/cards.html Bt8x8 Cards by Number] {en} * [http://www.linuxtv.org/wiki/index.php/Bttv_devices_%28bt848%2C_bt878%29 www.linuxtv.org bttv Devices] {en} ---- # tag: Hardware, TV