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Apple iMac

Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

In diesem Artikel geht es um den Intel iMac 20" (Intel Core Duo 2.0 GHz; 20" Display; ATI Radeon X1600 128 MB SD-RAM; 250GB SATA). Man kann seit Feisty Fawn darauf recht gut Ubuntu installieren und benutzen. Es wird der Weg beschrieben, wie man als alleiniges Betriebssystem Ubuntu Feisty installiert, wenn man auf MacOS vollständig verzichten möchte.

Achtung!

Es sei nochmals explizit darauf hingewiesen, dass MacOS X nach der Installation von Ubuntu gemäß dieser Anleitung komplett von der Festplatte gelöscht ist!

Vorbereiten der Installation

Wer unbedingt die Kamera benötigt, sollte sich bitte informieren, wie man die Kamera zum Laufen bekommt. Eventuell ist da eine Binärdatei von MacOS nötig, die als erstes gesichert werden muss. Out-of-the-box funktioniert die Kamera nicht.

Für diesen Artikel wurde zuerst unter MacOS X "Bootcamp" von Apple installiert, das den Rechner für die Windows-Installation vorbereitet. Ob dies nötig war, ist nicht sicher, gibt aber ggf. mehr Sicherheit für die folgende Installation. Außerdem muss der Sound in MacOS X leise eingeschaltet werden, so dass der Startton ganz am Anfang beim weißen Bildschirm leise kommt. Die Lautstärkeregler unter Linux haben nämlich keinen Einfluss auf diesen Ton. Ist unter MacOS die Lautstärke voll aufgedreht, wird der Startton sonst für immer unwiderruflich sehr laut kommen.

Booten der Installation-CD

Beim Starten des Rechners C gedrückt halten, damit von der Ubuntu-CD gebootet wird. Die Auflösung auf 1024x768x32 schalten und das ganz normale Live- und Installations-System starten. Die Grafik ist während der Installation 1024x768 VESA, aber das lässt sich später ändern.

Leider verhindert ein Bug im Kernel 2.6.20, dass die Netzwerkkarte vernünftig läuft. Ping, DHCP-Client und sehr kleine Webseiten (< 1kByte) funktionieren, alles andere nicht richtig. Abhilfe schafft dieser Befehl im Terminal nach jedem Systemstart:

sudo ifconfig eth0 mtu 1500 

Die Installation kann beginnen und ganz normal durchgeführt werden. Für diesen Artikel wurden ausnahmslos sämtliche Partitionen gelöscht und nur eine Partition für Linux und eine Swap-Partition eingerichtet. Man kann auch die Platte teilen und mehrere Partitionen verteilen. Aus nicht näher bekannten Gründen funktioniert cfdisk /dev/sda später nicht mehr, also am besten gleich alle Partitionen während der Installation einrichten.

Installiertes System konfigurieren

Damit man nicht nach jedem Start die MTU von Hand einstellen muss, wird das automatisiert. Die MTU von 1500 in der Datei /etc/network/interfaces eintragen:

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet dhcp
post-up /sbin/ifconfig eth0 mtu 1500

auto eth1
iface eth1 inet dhcp

"post-up" muss man bei DHCP nehmen. Ist die IP statisch vergeben, reicht an der Stelle "mtu 1500". Diese Änderung bringt erst auf der Festplatte etwas, im Live-System wird sie eh' sofort wieder vergessen.

Eines der Problemthemen ist WLAN. Man muss mit dem Paket bcm43xx-fwcutter (universe, [3]) den Binärtreiber holen. Während der Installation wird man gefragt, ob man den Treiber herunterladen möchte. Danach funktioniert WLAN. Leider sind damit nur 20kByte/Sekunde möglich, mehr geht mit dem deutlich komplizierter einzurichtenden NdisWrapper. Es empfiehlt sich, ein Programm wie wlassistant (ab Feisty in universe) aus dem gleichnamigen Paket zur Konfiguration zu verwenden.

Über "System->Verwaltung->Verwaltung eingeschränkter Treiber" wird der ATI-Treiber installiert und aktiviert. Es funktioniert der fglrx-Treiber von ATI, bisher nicht die Open-Source-Variante (Stand: 10.5.2007). In der Datei /etc/X11/xorg.conf muss man in einem Editor mit Root-Rechten [2] die folgenden Modes-Zeilen um die hohe Auflösung ergänzen:

Modes           "1680x1050" "1024x768" "800x600" "640x480"

Alternativ, z.B. bei Kubuntu: Das Paket xorg-driver-fglrx installieren. In /etc/X11/xorg.conf ist die richtige Auflösung schon vorgegeben, es braucht nur noch unter Section Device von "vesa" auf "fglrx" umgestellt zu werden:

Section "Device"
        Identifier      "Standardgrafikkarte"
        Driver          "fglrx"
        BusID           "PCI:1:0:0"
EndSection

Leider funktionieren die Desktop-Effekte nicht, aber 3D und 2D werden rasend schnell beschleunigt.

Durch Rechtsklick auf den Lautsprecher den Lautstärkeregler öffnen, alle Regler einschalten und aktiv schalten, so dass die internen Lautsprecher und auch der externe Ausgang eingeschaltet werden. Vorsicht! Wenn ein Stecker im Line-Out ist, sind die internen Boxen trotzdem aus.

Die Maus funktioniert von sich aus gut. Die ersten drei Tasten gehen, die zum "Zusammendrücken" wirkt nur wie die mittlere und hat keine eigene Funktion. Der Trackball scrollt vertikal, aber nicht waagerecht.

Übersicht der Unterstützung

Es funktioniert:

  • 2D- und 3D-Grafik

  • Ruhezustand = Suspend to Disk

  • Sound, intern und extern

  • CD/DVD lesen und brennen

  • Festplatte

  • Bluetooth

  • WLAN (20kByte/Sek, mehr mit NdisWrapper möglich)

  • Ethernet (nur 100MBit getestet, der Chip kann auch Gigabit)

  • Monitor (extern mit manchen Kerneln, Feisty nicht getestet)

  • USB

  • Firewire

  • Archiv/GRUB

  • Fernbedienung (allerdings wirkt der Lautstärkeregler in GNOME nur auf die internen Boxen, die anderen Tasten sind nicht belegt. KDE unterstützt alle sechs Tasten außer MENU.

  • Suspend to Disk, auch Ruhezustand genannt

  • Kamera, allerdings wohl recht kompliziert, wurde hier nicht berücksichtigt

Nicht funktioniert:

  • Suspend to RAM

Problemlösung

Sound

Bei den neuesten Imacs mit den Aluminiumgehäusen kann es sein, dass der Sound nicht mehr funktionert. Gib dann im Terminal ein

sudo nano /etc/modprobe.d/options

Der Editor Nano kreiert dann eine neue Seite mit diesem Namen. Tippe jetzt folgendes in diese Datei ein (Copy/Paste wird nicht gehen)

options snd-hda-intel model=imac24

Dann drücke Ctrl+O zum Speichern und Ctrl+X, um die Datei zu schließen. Nach einem Neustart des Systems sollte der Sound verfügbar sein.


Diese Revision wurde am 13. Februar 2020 09:13 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, Installation